Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Fernrohr. 
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den auch convexe, diese concave Linsen genannt. Als Unterabtheilungen 
unterscheidet man noch biconvexe, beiderseits erhabene, planconvexe, 
an der einen Seite erhaben, an der andern ebene Linsen, und ebenso 
biconcave, beiderseits hohle und planconcave Linsen, bei denen eine 
Seite eben, die andere hohl ist. Convexconcave Linsen sind solche, 
bei denen eine Seite erhaben und die andere hohl ist. Die Wirkungs 
weise dieser verschiedenen Arten von Linsen im Einzelnen muss in 
dem Artikel Linsengläser nachgelesen werden. Hier haben wir es 
nur mit der Zusammenstellung der Linsen zu Fernrohren zu thun. 
In seiner einfachsten Gestalt besteht das astronomische Fern 
rohr aus der biconvexen Objectivliuse aFb (Fig. 22) und der eben 
er 
falls biconvexen Okularlinse cE'd. Die Grade EE' nennt man die 
optische Axe des Fernrohres. Die Objectivliuse erzeugt von einem 
entfernten Gegenstände pf in ihrem Brennpunkt r ein umgekehrtes 
Bild f'p'. Dieses umgekehrte Bild wird von der Okularlinse vergrössert 
und für das Auge in o in die richtige Sehweite p"f" hinausgerückt. 
Die Länge des astronomischen Fernrohres ist gleich der Summe der 
Brennweiten der Objectiv- und Okularlinse; die Vergrösserung gleich 
der Brennweite des Objectivs dividirt durch die Brennweite des Oku 
lars. Verbindet man die Punkte dEc durch zwei Linien, welche sich 
in E schneiden, so stellt Ap. dEc den grössten Gesichtswinkel dar, den 
man noch in dem Fernrohre auf einmal übersehen kann; er wird das 
Gesichtsfeld des Fernrohrs genannt. Es ist hiernach nicht schwierig 
die Grösse des Gesichtsfeldes bei bekanntem Abstande der beiden 
Linsen und dem Durchmesser der Okularlinse zu berechnen, und man 
sieht gleichzeitig, dass die Grösse des Gesichtsfeldes durchaus nicht 
von der Grösse des Objectivglases abhängt. Um ein scharf begrenztes 
Gesichtsfeld zu erhalten und ebenfalls um die Randstrahlen, welche die 
Deutlichkeit des Bildes beeinträchtigen, abzuhalten, bringt man im ge 
meinschaftlichen Brennpunkte des Okulars und Objectivs eine geschwärzte, 
mit einer kreisrunden Oeifnung versehene Platte au, wodurch das Ge 
sichtsfeld praktisch natürlich etwas beschränkter wird, als eben theore 
tisch angegeben wurde. Ein weit grösseres Gesichtsfeld lässt sich unter 
Anwendung eines doppelten Okulars erhalten, weshalb auch in der That 
alle astronomischen Fernrohre ein doppeltes Okular besitzen.
	        
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