Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Finsternisse. 
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durch die Zeit genau markirte. Das Arrangement war in den Händen 
des Mr. Dean; Prof. "W in lock und A. Clark beobachteten mit dem 
Spectroskop. Es wurden achtzig Bilder gemacht, sechs während der 
Totalität. Das beste mit der Korona hatte 40 Secunden Expositions 
zeit, die anderen 10,5 und 15 Secunden. 
Der Tag war brillant, kein Wölkchen am Himmel. Der erste 
Effect der Bedeckung war eine Lichtverminderung, als wenn Wolken 
über die Sonne zögen, dann ein unwillkürlicher Kälteschauer, ein asch 
graues Ansehen der Gegenstände, dann das Auslöschen des letzten 
Sonnenstrahles, ein schrecklicher Anblick, nachher jene feierliche Dun 
kelheit, nur erhellt durch die wundervolle Korona, endlich die Freude 
beim Wiedererscheinen des Lichtes. 
Mr. Jones hatte sich mit einigen Coli egen in Davenport, Jowa, 
aufgestellt. Er führte zwei Fernrohre mit, welche Prof. Leigliton 
in Rock Island construirt hatte. Das eine diente zum Photographiren, 
das andere zu Ocularbeobachtungen, beide mit einer von Prof. Leighton 
selbst erfundenen Montur, die der Sonne leicht zu folgen gestattete, 
ohne dass ein Uhrwerk nöthig war. Prof. Lei ghton hatte alle Linsen 
selbst corrigirt und seinen vorzüglichen Leistungen verdanken wir unsern 
Erfolg. Die Arbeiten wurden durch Mitglieder der Davenport-Akademie 
dirigirt. Acht Photographen arbeiteten gleichzeitig. Die Expositionszeit 
betrug bei der partiellen Verfinsterung bei 5 /b Zoll Oeffnung ’/j 00 Secunde. 
Die Bilder sind die grössten jemals erhaltenen, sie haben über 4 Zoll 
im Durchmesser. Wir haben zweiundvierzig Bilder gemacht, darunter 
achtunddreissig gelungene. Von der Totalität erhielten wir nur ein 
unvollkommenes Bild. Sie dauerte bei uns nur 63 Secunden. Wäh 
rend des grossem Th eiles dieser Zeit war Prof. Leighton nicht im 
Stande, nur das geringste Bild in der Camera wahrzunehmen. Andere 
Expeditionen, welche in Regionen arbeiteten, wo die Totalität länger 
dauerte, wissen, dass nur unvollkommene Bilder von dem Glanzpunkte 
dieses Phänomens erhalten werden können.” 
Das hauptsächlichste Interesse bei Beobachtung der totalen Sonnen 
finsternisse knüpfte sich an die Wahrnehmung der Protuberanzen. 
Seit indess die Spectralanalyse durch Lockyer’s undJanssen’s Ent 
deckung 1868 es ermöglichte, die Protuberanzen zu jeder Zeit sehen 
zu können, bieten die totalen Sonnenfinsternisse allerdings weniger 
Interesse mehr dar. Von Wichtigkeit werden sie jedoch stets für Ver 
vollkommnung der Sonnen- und Mondtafeln und für die Bestimmung 
der geographischen Längen bleiben. — 
Die Mondfinsternisse, selbst die totalen, bieten für die Wissen 
schaft ein weit geringeres Interesse dar, als die Sonnenfinsternisse. 
Wenn der Mond ganz verfinstert ist, so zeigt er sich meist in einem 
sehr dunklen, kupferrothen Glanze, statt gänzlich zu verschwinden. 
Die Ursache dieser Erscheinung ist, wie schon der scharfsinnige Kepler 
erkannte, darin zu suchen, dass die Lichtstrahlen, welche den Schatten 
der Erde begränzen sollten, bei ihrem Durchgänge durch unsere Atmo 
sphäre gebrochen werden und in den Schatten eindringen. Daher ist 
auch die rothe Farbe um so düsterer, je näher der Mond dem Schatten- 
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Klein, Astronomie. ■*"“
	        
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