Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Fizeau — Folge der Zeichen. 
clestoweniger wird bei diesen Verzeichnissen nicht die höchst mögliche 
Schärfe der Ortsbestimmung angestrebt, da sonst die Arbeit nicht zu 
bewältigen sein würde, sondern nur eine gewisse Gränze eingehalten, 
über welche die Unsicherheit der Beobachtungen nicht hinausgehen 
darf. Dagegen verwendet man um so grössere Sorgfalt auf die Orts 
bestimmung gewisser Sterne, die als Grundlagen für die Ortsbestim 
mungen aller übrigen dienen und daher Fundamentalsterne genannt 
werden. Näheres hierüber s. Fundamentalsterne. 
Fizeau, französischer Physiker, geb. am 24. Sept. 1819 zu Paris, 
schrieb über die Moser’schen Bilder, wandte sich aber dann im Vereine 
mit Foucault der Optik zu und übernahm nach Arago’s Erblindung 
die practische Ausführung des von jenem vorbereiteten, berühmten Ver 
suchs, die Geschwindigkeit des Lichtes durch Messung in kurzen irdi 
schen Distanzen zu bestimmen. Später hat Fizeau mehr das Gebiet 
der Electricitätslehre zu seinem Arbeitsfelde erwählt. 
Flamsteed, John, erster Königl. Astronom der Sternwarte zu 
Greenwich, geb. am 19. August 1646 zu Derby, gest. am 19. Decbr. 
1719 zu Greenwich, eröffnete seine astronomische Laufbahn mit einer 
wichtigen Abhandlung über die Bestimmung der Zeitgleichung. Seine 
Beobachtungen bezogen sich hauptsächlich auf Bestimmung von Fix 
sternörtern und erschienen gesammelt als Historia coelestis Britannica 
libri duo. Von grossem Werth für seine Zeit war Flamsteed’s Atlas 
coelestis in 28 Karten. 
Flaugergues, Honoré, geb. am 16. Mai 1755 zu Viviers, gest. 
1835 ebenda, thätiger astronomischer Beobachter, lebte als unabhän 
giger Privatmann und Freund der Wissenschaft nur für diese, doch 
bekleidete er in späteren Jahren auch das Amt eines Friedensrichters 
in seiner Vaterstadt. Er entdeckte zwei Kometen, nämlich den grossen 
von 1811 (Nr. 122 des Kometenverzeichnisses) und den 3. Kometen 
(Nr. 144) von 1826. Flaugergues besass ausgedehnte mathema 
tische und physikalische Kenntnisse; seine meteorologischen Beobach 
tungen sind sehr werthvoll. 
Fliehkraft ist gleichbedeutend mit Centrifugalkraft und 
Schwungkraft, worüber diese Artikel nachzulesen sind. 
Flintglas, eine Glasart, welche ihren englischen Namen von Flint, 
Feuerstein, hat, wird wegen ihrer starken Farbenzerstreuung, seit Dol- 
lond zu den Concavlinsen der zusammengesetzten achromatischen Ob 
jective benutzt. Die Darstellungsweise guten Flintglases in grösseren 
Stücken ist ungemein schwierig und zwar hauptsächlich aus dem 
Grunde, weil grössere Stücke meist nicht in allen Theilen homogen 
sind, sondern verschiedene Schichten zeigen, welche sich im Fernrohre 
durch Streifen sehr störend bemerklich machen. Nach vielen vergeb 
lichen Versuchen englischer, französischer und deutscher Künstler, ge 
lang es erst seit 1811 Fraunhofer, grössere Flintglasmassen in aus 
gezeichneter Güte herzustellen, doch wird die Bereitungsweise von 
seinen Nachfolgern als tiefes Geheimniss bewahrt. 
Fluth, s. Ebbe und F luth. 
Folge der Zeichen, bezeichnet die Reihenfolge der 12 Zeichen der
	        
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