Gesichtskreis.
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in Beziehung auf Fernrohre und Mikroskope, deren Gesichtsfeld ein
Kreis ist und dessen Grösse man in Graden und deren Theilen be
stimmt. Ueber die Berechnung der Grösse des Gesichtsfeldes bei Fern
rohren. S. Fernrohr und Spiegelteleskop.
Gesichtstäuschungen. Unter der grossen Anzahl von Täuschungen
dieser Art gehören hierhin blos diejenigen, welche auf speziell astro
nomischem Gebiete auftreten.
Als nächste und allgemeinste Gesichtstäuschung muss der scheinbar
eingedrückten Gestalt des Himmelsgewölbes gedacht werden. Die
selbe stellt sich sowohl dar am wolkenlosen, blauen Himmel bei Tage,
als bei sternbesäetem Firmamente in der Nacht. Das Himmelsgewölbe
erscheint nicht als Halbkugel, sondern
als Abschnitt einer Kugeliläche, deren gr
Höhe sich zum Halbmesser der Grund- Gf ;0 „
fläche ungefähr wie 1 zu 3, oder nach
Drobisch wie 11 zu 37 verhält. Der
Grund dieser merkwürdigen Anomalie
ist darin zu suchen, dass das Auge
blos nach der horizontalen Richtung
einen einigermaassen sichern Maassstab
der Entfernung gewinnt, während es
in verticaler Richtung, also senkrecht
über dem Scheitel des Beobachters
keinen directen Anhaltspunkt besitzt
und nur die Luftperspective hier eine
gewisse eingebildete mittlere Entfer
nung hervorruft. Auf hohen Bergen,
wo man eine weite F ernsicht hat,
erscheint das Himmelsgewölbe noch mehr abgeflacht als in der Ebene.
Mit der eingedrückten Gestalt des Himmelsgewölbes enge zu
sammen hängt die Augentäuschung, in Folge deren Sonne und Mond,
sowie auch die Sternbilder in der Nähe des Horizonts sehr vergrössert
erscheinen. In Wirklichkeit findet eine solche Vergrösserung nicht
statt, sondern im Gegentheile sind die Scheiben von Sonne und Mond
im Horizont kleiner als im Zenith, weil beide Gestirne im erstem
Falle um den Halbmesser der Erde weiter von dem Beobachter ent-
fernt stehen.
Cartesius scheint der Erste gewesen zu sein, der die Erschei
nung dadurch erklärte, dass das Auge wegen der Menge der zwischen
liegenden Gegenstände im Horizonte die Entfernung unverhältniss-
mässig grösser schätze, als sie ist, und daher das Object bei unver
ändertem Gesichtswinkel für grösser halte. Dieser Erklärung stimmten
auch Gregory und Huygens bei, wogegen Molineux meinte, dass
dann Sonne und Mond hoch am Himmel stehend, auch dann grösser
erscheinen müssten, wenn man längs eines Mastes, oder Kirchthurmes
nach ihnen liinschaue. Smith brachte die Erscheinung zuerst in
richtige Verbindung mit der eingedrückten Gestalt des scheinbaren
Himmelsgewölbes, wonach, wie die obenstehende Fig. 29. zeigt, jede
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Fig. 29 .
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