AuaxHgoras — Anomalie.
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nomie hoch verdient, durch Erfindung neuer und verbesserter Instru
mente. Gest, zu Florenz am 10. April 1863.
Anaxagoras, geboren gegen 500 v. Chr. zu Klazomenae (daher
der Klazomenier genannt), gestorben gegen 428 v. Chr. zu Lampsacus.
wohin er gegangen war, da man ihn in Athen der Gotteslästerung be
zichtigte, weil er die Sonnen- und Mondfinsternisse als natürliche Er
scheinungen erklärte. Er ist der Stifter einer eignen philosophischen
Schule und hatte sehr richtige Ansichten über den Bau des Weltalls.
Anaximander, geboren 610 v. Chr. zu Milet, gestorben 546 -v. Chr.,
war ein Schüler des Thaies und rnaass als der erste Grieche die Schiefe
der Ekliptik mittels des Gnomon.
Angström, Anders Jons, geboren am 13. August 1814 zu Medel-
pad, wurde Observator an der Sternwarte Upsala und machte sich durch
höchst genaue und umfassende Darstellungen der dunklen Linien des
Sonnenspectrums sehr verdient.
Anianus, ein im 15. Jahrhundert lebender Astronom, theilte zuerst
in seinem astronomischen Gedichte Computatus manualis, 1488, die be
kannten Verse mit: Sunt Aries, Taurus, Gemini etc.
Anomalie, ein griechisches Wort, bedeutet ursprünglich so viel wie
Abweichung von der Regel; in der Astronomie bezeichnet man jedoch
damit den Winkel, welchen der Radius vector eines Planeten in
einem gegebenen Augenblicke mit der Apsidenlinie der Bahn macht.
Man zählt die Auoinalie, wenn nicht ausdrücklich anders bemerkt wird,
stets von dem Punkte der Sonnennähe an rings herum bis zu 360°.
Im Punkte der Sonnennähe ist daher die Anomalie eines Planeten = 0 °,
im Punkte der Sonnenferne = 180°.
Wenn sich ein Planet mit gleichförmiger Geschwindigkeit um die
Sonne bewegte, so Hesse sich leicht aus der Dauer seines Umlaufs und
dem Augenblicke, in welchem er die Sonnennähe erreichte, für jeden
gegebenen Moment seine Anomalie berechnen. Denkt man sich bei
spielsweise, dass ein solcher Planet in 240 Tagen einen vollständigen
Umlauf um die Sonne mache und vor 20 Tagen in dem Punkte
seiner Sonnennähe gestanden habe, so ergiebt sich seine gegenwärtige
Anomalie sehr leicht durch folgende Betrachtung. In 240 Tagen durch
läuft der Planet 360°, in 1 Tage also l'/ 2 ° und in 20 Tagen 30°;
letzteres ist also seine Anomalie für die gegebene Zeit. In Wirklich
keit bewegen sich die Planeten aber ungleichförmig, so dass ihre
wahre Anomalie keineswegs immer
mit der unter Annahme gleichförmiger
Geschwindigkeit berechneten mittleren
Anomalie übereinstimmt. Der Unter
schied zwischen der wahren und mittleren
Anomalie heisst Gleichung des Mit
telpunktes, Nach dem ersten der drei
von Kepler entdeckten Gesetze geschieht
die Bewegung des Planeten in ihren Bah
nen so, dass der Radius vector in gleichen Zeiten gleiche Flächen
räume beschreibt. Es sei nun Figur 4 AD BG eine elliptische Planeten-