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Anomalie.
bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne S steht; B ist dann der
Punkt der Sonnennähe, A der Sonnenferne. Wenn der Planet p sich
gleichförmig bewegte, so würde er von S aus gesehen in einer kreis
förmigen Bahn den Winkel BSp am Himmel in derselben Zeit durch
laufen wie den Winkel pSp", da beide Winkel gleich gross sind.
Nach dem genannten Kepler’schen Gesetze müssen aber bei der wahren
elliptischen Bewegung nicht die Winkel, sondern die Flächen BSp
und pSp" der Zeit proportional sein. Man sieht aus der Figur schon
sofort, dass die Fläche pSp" grösser als die Fläche BSp ist, daher
der Planet auch mehr Zeit gebrauchen wird, den Bogen pp" seiner
Bahn zu beschreiben als den Bogen Bp. Da aber die Fläche pSp'
der Fläche oder dem Sector BSp an Grösse gleich ist, so legt der
Planet das Stück pp' seiner Bahn in der nämlichen Zeit zurück wie
das Stück pB, seine Bewegung wird also langsamer, und zwar, wie
man leicht sieht, immer langsamer, je grösser die Entfernungen Sp, Sp',
Sp" von der Sonne (oder die Radien vectoren) werden, da hierdurch
die Sectoren immer mehr an Länge gewinnen und daher bei geringerer
Breite dennoch denselben Flächeninhalt besitzen wie der breitere, aber
dafür kürzere Sector BSp. Die grösste Entfernung findet statt, wenn
der Planet A erreicht; hier besitzt er also auch die geringste Geschwin
digkeit und diese nimmt wieder zu, indem er sich nach G und B be
wegt. In den Punkten D und G ist die Geschwindigkeit des Planeten
etwa seiner mittleren gleich, oder derjenigen, welche er besitzen würde,
wenn er in der nämlichen Zeit, wie vorher, aber mit gleichmässiger
Schnelligkeit seine Bahn durchliefe. In den Theilen BD und GB
seiner Bahn ist also die wahre Geschwindigkeit des Planeten grösser
als seine mittlere, in der Hälfte DAG hingegen kleiner. Betrachten
wir nun die wahre Bewegung im Vergleiche zur mittleren Bewegung
des Planeten in den einzelnen Theilen seiner Bahn. Von B nach D
gehend, läuft der Planet mit einer grösseren als seiner mittleren
Bewegung; die Mittelpunktsgleichung ist positiv und zunehmend, weil
die auf dieser ganzen Strecke stattfindende wahre Bewegung immer
grösser bleibt als die mittlere. Bei D hört diese Zunahme der Mittel
punktsgleichung auf, denn hier ist die wahre Bewegung so gross wie
die mittlere; der Unterschied zwischen dem wahren und mittleren Orte
ist hier ein Maximum. Ueber D hinausgehend ist die wahre Ge
schwindigkeit des Planeten kleiner als die mittlere, der Vorsprung des
wahren Planeten vor dem mittleren wird daher immer kleiner und
kleiner, bis er in A Null wird und also auch die Mittelpunktsgleichung
hier Null ist. Ueber A hinaus ist die mittlere Bewegung grösser
als die wahre, die Gleichung des Mittelpunktes ist also negativ und
zunehmend bis G, wo wahre und mittlere Bewegung gleich gross wer
den. Der Planet befindet sich hier im Maximum seines Zurückbleiben
hinter dem mittleren Orte. Von G nach B wächst die wahre Be
wegung wieder, die zurückgebliebene Strecke wird wieder beigeholt und
gleichzeitig trifft der wahre Planet mit dem gedachten mittleren in B
ein. Die Entfernung des Planeten r r on der Sonne, in welcher seines
Mittelpunktsgleichuug ihren grössten Werth erreicht, ist = J/a.b, wo a