Harrisou — Heliometer.
253
Ordentlicher Professor der Astronomie dort und Mitglied der königl.
Societät der Wissenschaften. Har ding war ein sehr thätiger Beob
achter, er entdeckte am 1. September 1804 die Juno, sowie (wenn
auch nicht gerade zuerst) mehrere Kometen, beobachtete den Mars,
den Jupiter, den Saturn, den Mond, das aschfarbene Licht der Yenus.
Der von ihm zusammengestellte Atlas novus coelestis, war für seine
Zeit der reichhaltigste Himmelsatlas. Neben Gauss spielte übrigens
Har ding in Göttingen nur eine untergeordnete Rolle.
Harrison, John, geb. 1693 zu Foulby, gest. am 24. März 1776
zu London, berühmter Uhrmacher, Sohn eines armen Zimmermanns,
beschäftigte sich in der ersten Zeit mit dem Handwerke seines Yaters
und benutzte seine freien Stunden um Uhren anzufertigen und über
deren Verbesserung nachzusinnen, besonders seitdem ihm die Preisaus
schreibung des Englischen Parlaments für Verfertigung einer genauen
tragbaren Seeuhr bekannt geworden war. Im Jahre 1728 erschien er
mit Zeichnungen einer solchen Uhr in London, wo ihm Graham
rieth, die Uhr praktisch auszuführen. Nach 8 Jahren erschien er mit
einer solchen Uhr, welche die Prüfung bestand und worauf ihm ein
Th eil des Preises sowie die goldene Copley’sche Medaille zuerkannt
wurde. Später erhielt er noch einzelne Preise, im Ganzen über
160,000 Thaler. Nach Lichtenberg’s Schilderung war Harrison
ein sehr eigennütziger, unzufriedener Mann.
Heinsius, Gottfried, geb. im April 1709 zu Naumburg, gest. am
21. Mai 1769 zu Leipzig, erst Privatdocent an der Universität zu
Leipzig, darauf Professor der Astronomie zu Petersburg und zuletzt
Professor der Mathematik zu Leipzig, beobachtete vielfach die er
scheinenden Kometen, besonders jenen von 1744, dessen merkwürdige
Lichtausströmungen er wahrnahm.
Heis, Eduard, geb. am 18. Februar 1806 zu Köln, Anfangs Lehrer
an den Gymnasien zu Köln und Aachen, darauf Professor der Mathe
matik und Astronomie an der Akademie zu Münster, um die Kenntniss
des Lichtwechsels der veränderlichen und um die Grössenbestimmungen
der Sterne überhaupt sehr verdienter Beobachter, der gleichzeitig für
die Beobachtung von Sternschnuppen unermüdet thätig ist.
Hell, Maximilian, Jesuit, geb. am 15. Mai 1720 zu Schemnitz,
gest. am 14. August 1792 zu Wien, wurde, nachdem er Lehrer an
verschiedenen Schulen gewesen, 1755 Astronom der nexi errichteten
Wiener Sternwarte und machte als solcher eine Reise nach Wardöhus
für Beobachtung des Yenusdurchganges, doch verdienen die von ihm
•gegebenen Beobachtungsresultate kein Vertrauen.
Heliacischer Aufgang und Untergang, s. Aufgang d. Gestirne.
Heliocentrisch wird das genannt, was sich auf den Mittelpunkt der
Sonne bezieht oder auf diesen bezogen, als in diesem beobachtet, gedacht
wird. So spricht man z. B. von einer heliocentrischen Länge der
Planeten und versteht darunter die Länge derselben, wie sie sich für
einen Beobachter im Mittelpunkte der Sonne darstellt. Natürlich kann
man nicht in den Mittelpunkt der Sonne gelangen und man muss