Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Herschel — Himmelskugel. 
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wissenschaftlichen Arbeiten und entdeckte 8 Kometen, von denen ihr 
bei 6 die Priorität blieb. Nach dem Tode ihres Bruders kehrte sie 
nach Hannover zurück, wo sie, im Besitze einer ihr von Georg III. 
ausgeworfenen Pension, unverheirathet starb. 
Herschel, Sir John Frederick William, Sohn des grossen Astro 
nomen, geb. am 7. März 1792 zu Slough bei Windsor, Erbe von 
Wilhelm Herschel’s astronomischem Talent und seinen Instrumenten, 
scharfsinnig und gross in seinen Ideen wie sein Vater, aber diesem 
überlegen durch tiefere, ausgedehnte wissenschaftliche Bildung. Er 
setzte die Untersuchungen seines Vaters über Doppelsterne, Sternhaufen 
und Nebelflecke fort, und dehnte sie auf den südlichen Himmel aus, 
indem er seine mächtigen Instrumente nach dem Cap der guten Hoff 
nung versetzte und dort von 1834—1838 beobachtete. Nach seiner 
Rückkehr zum Baronet erhoben, beschäftigte er sich vorwiegend mit 
optischen Untersuchungen, war 1850—1855 Director der königlichen 
Münze, und lebt seitdem als Privatmann theils in London, theils auf 
seinem Landsitze. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind sehr zahl 
reich und über die verschiedensten Theile der Naturforschung sich er 
streckend, weshalb sie schon aus diesem Grunde hier nicht eingehen 
der erörtert werden können. Sein Sohn Alexander Herschel be 
schäftigt sich eingehend und mit Glück mit der Beobachtung von 
Sternschnuppen und der Ableitung der Radiationspunkte derselben. 
Hevel, Johann, eigentlich Hevelke, d. h. Hügelchen, berühmter 
Astronom, geb. am 28. Januar 1011 zu Danzig, gest. am 28. Januar 
1687 ebenda, studirte in Leyden und bereiste in den Jahren 1630 bis 
1631 einen grossen Theil von Europa. Nach Danzig zurückgekehrt, 
ward er 1641 Schöppe, 1651 Rathsherr. Im Jahre 1641 erbaute er 
sich auf seine Kosten eine schöne Sternwarte, auf welcher er mit 
grossem Fleisse den Mond beobachtete und 1641 in der Selenographia 
s. descriptio lunae eine Mondtopographie nebst Phasenzeichnungen lieferte, 
die lange Zeit hindurch den ersten Rang unter den analogen Arbeiten 
einnahm. Auch die Kometen beobachtete Hevel fleissig, hatte eine 
Idee von ihrer parabolischen Bewegung und lieferte in seiner Cometo- 
graphia (1668) ein Werk, das manches Schätzbare enthält, aber im 
Ganzen unwissenschaftlich ist. Ein Fixsternverzeichniss von 1888 Posi 
tionen auf 1660 reducirt, gab er in dem nach seinem Tode erschie 
nenen „Prodromus astronomiae”. 
Himmel, Himmelsgewölbe, Himmelskugel, Firmament, die bei 
wolkenleerer Luft blaue Sphäre, welche sich über uns auszuspannen 
scheint und die uns von allen Seiten wie eine ungeheure Hohlkugel 
umgiebt. In Folge einer Gesichtstäuschung (s. d.) erscheint uns die 
sichtbare Hälfte des Himmelsgewölbes nicht als eine Halbkugel, son 
dern vielmehr flach gedrückt, als ein Kugelabschnitt. Ueber die ein 
zelnen Erscheinungen, welche das Himmelsgewölbe darbietet, sind die be 
treffenden Artikel zu vergleichen, also Abendröthe, Atmosphäre etc. 
Himmelskugel, künstliche, auch Himmelsglobus genannt, ist eine 
Kugel, auf welcher sich neben den vorzüglichsten Fixsternen und Stern 
bildern auch die Eintheilung des Himmels durch gewisse Kreise etc.
	        
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