Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Hind — Höhe eines Gestirnes. 
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Man sucht den Tag, an welchem ein Fixstern zugleich 
mit der Sonne auf- oder untergeht. Man bringt den betreffen 
den Fixstern durch Drehung des Globus in den Ost- oder West-Hori 
zont und beobachtet den Grad der Ekliptik, der zugleich an der näm 
lichen Seite ebenfalls im Horizonte liegt. Sucht man aus den astro 
nomischen Ephemeriden den Tag, an welchem die Sonne in diesem 
Punkte der Ekliptik sich befindet, so ist dies gleichzeitig der Tag, an 
welchem der Fixstern zugleich mit der Sonne auf- oder untergeht. 
Man sucht den Tag, an welchem ein Fixstern bei Sonnen 
untergang aufgeht, oder an welchem er bei Sonnenaufgang 
unter geht. Man verfährt genau wie im vorigen Beispiele, nur sucht 
man jenen Punkt der Ekliptik, der auf der dem Sterne gegenüber 
liegenden Seite im Horizont liegt. 
Man sucht die Zeit, um wie viel ein Gestirn früher oder 
später auf- oder untergeht, als ein anderes. Man führt beide 
Gestirne nach einander in den West- oder Osthorizont und bemerkt 
den Unterschied der beiden Zeiten, auf welche der Zeiger für jedes 
der beiden Gestirne zeigte. 
Dass bei allen diesen Aufgaben der Himmelsglobus vorher erst 
für die Polhöhe des Beobachtungsortes eingestellt sein muss, wie oben 
gezeigt wurde, ist selbstredend. 
Hind, John Russell, geb. am 12. Mai 1823 zu Nottingham, An 
fangs Civil-In genier, wurde 1840 Assistent auf der Sternwarte zu 
Greenwich, darauf 1844 Astronom an der Privatsternwarte Bishop’s 
im Regent’s Park zu London und zuletzt Superintendent des Nautical 
Alamanac. Hind gehört zu den thätigsten und glücklichsten Astro 
nomen. Auf Bishop’s Sternwarte entdeckte er 10 kleine Planeten, 
eine Menge veränderlicher Sterne etc. und entwarf sehr sorgfältige und 
umfassende Karten des Himmels zu beiden Seiten der Ekliptik. 
Hipparch, der eigentliche Vater der wissenschaftlichen Astronomie, 
der grösste Astronom des Alterthums, lebte zwischen 160 u. 125 v. Ohr., 
und ist wahrscheinlich zu Nicäa in Bithynien oder auf der Insel Rhodus 
— wo er auch beobachtete — geboren. Von seinen Werken hat sich 
nur Unbedeutendes erhalten. Er entwarf ein Fixsternverzeichniss und 
entdeckte das Vorrücken der Nachtgleichen, setzte die Länge des 
Jahres fest, schlug die Mondfinsternisse zur Längenbestimmung vor 
und erkannte die excentrische Stellung der Sonne in Bezug auf den 
Mittelpunkt der Erdbahn. 
Holwar da, Johann Phocylides, Professor der Logik und Philosophie 
an der Universität zu Franeker, geb. am 10. Februar 1618 zu Hol 
warden in Friesland, gest. am 12. Januar 1651 zu Franeker, entdeckte 
die Periodicität in dem von Fabricius zuerst wahrgenommenen Licht 
wechsel des Sternes o im Walfische. 
Höhe eines Gestirnes ist derjenige Winkel, dessen Scheitel im 
Axige des Beobachters liegt, während der eine Schenkel im Horizont 
liegt und der andere durch die grade Linie von dem Gestirne zu dem 
Auge des Beobachters gebildet wird. Die Höhe eines Gestirns ergänzt 
sich mit der Zenithdistanz oder dem Scheitelabstande desselben zu 90°.
	        
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