Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

264 
Hohlspiegel — Horizont. 
Die grösste Höhe erreichen die Gestirne inr Meridiane. Durch Angabe 
der Höhe, des Azinraths und des Zeitmoments, für welchen diese An 
gabe gilt, ist der Ort des Gestirns am Himmelsgewölbe vollkommen 
bestimmt. 
Correspondirende Höhen nennt man die gleichen Höhen, 
welche ein Gestirn vor und nach seiner Culmination erreicht. Da ein 
Gestirn, welches seine Declination nicht ändert, offenbar in den Mo 
menten, wo es Yor- und Nachmittags gleiche Höhen hat, gleichweit 
vom Meridiane absteht, so giebt die Beobachtung der correspondirenden 
Höhen ein gutes Mittel an die Hand, die Zeit zu bestimmen, wenn 
man auch die genaue Lage des Meridians nicht kennt. Man bedarf 
nur einer Uhr und eines nicht einmal genauen Höhenmessinstruments, 
da es gar nicht auf den absoluten Werth der Höhe, sondern nur dar 
auf ankommt, dass die beiden Höhen Yor- und Nachmittags gleich 
sind. Wenn sich zwischen den beiden Beobachtungen die Declination des 
Gestirns ändert, was z. B. der Fall bei der Sonne und den Planeten 
ist, so muss man diese Veränderung in Rechnung ziehen. 
Hohlspiegel, Spiegel von meist sphärischer Krümmung, welche 
Anwendung bei der Construction der Spiegeltelescope finden, wes 
halb sie dort im Zusammenhänge mit Verwandtem besprochen sind. 
Hooke, Robert, geb. am 18. Juli 1635 zu Freshwater auf der 
Insel Wight, gest. am 3. März 1703 zu London, einer der scharf 
sinnigsten Forscher des vergangenen Jahrhunderts, Zeitgenosse New 
tons. Er studirte seit 1653 zu Oxford, ward 1664 Professor der 
Geometrie am Gresham College in London, erfand 1658 den Balan 
cier der Taschenuhren, 1666 die Weingeistlibelle, stellte wichtige 
Untersuchungen über die Capillarität an und veröffentlichte 1665 seine 
Micrographia or philosophical description of minute boches, worin sein 
Radbarometer beschrieben ist. Hooke hatte bereits eine Vorstellung 
von der Unclulationstheorie des Lichtes und dem Princip des Inter 
ferenzen. 
Horizont wird die Durchschnittslinie der freien Erdoberfläche mit 
dem Himmelsgewölbe genannt, wie sie sich einem Beobachter in ihrer 
ganzen Reinheit z. B. auf dem offenen Meere darstellt. Bisweilen wird 
übrigens auch die kreisförmige Ebene der Erdoberfläche Horizont 
genannt, obgleich sie richtiger als Horizontalebene bezeichnet wird, 
und ihr Durchschnitt mit dem Himmelsgewölbe den Horizont bildet. 
Der so eben definirte Horizont ist übrigens bloss der sogenannte schein 
bare Horizont im Gegensätze zum wahren Horizonte, der dem 
scheinbaren parallel ist, dessen Ebene aber durch den Erdmittelpunkt 
geht. Für die Entfernung der Fixsterne fallen scheinbarer und wahrer 
Horizont zusammen, d. h. für diese Entfernung übersieht ein Beob 
achter im Erdmittelpunkte kein grösseres Stück des Himmels im 
wahren Horizonte, als ein Beobachter an der Erdoberfläche im schein 
baren. Für der Erde nähere Himmelskörper ist dies nicht mehr 
der Fall, vielmehr kann ein solcher schon über dem wahren, aber 
noch beträchtlich unter dem scheinbaren Horizonte stehen. Dieser 
Winkel, um welchen ein Himmelskörper über dem wahren Horizonte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.