Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Maskelyne — Mauerquadrant. 
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nach Beer und Mädler bestimmter, gesonderter und intensiver in 
ihrem Sommer, formloser, bleicher und verwaschener in ihrem Winter 
erscheinen, lässt auf verschiedene Diaphanitätszustände der Marsatmo- 
sphäre schliessen, wie sie in ähnlicher Weise auch bei der unserigen 
stattfinden. 
Wolkenartige Gebilde können bei der verhältnissmässig grossen 
Entfernung des Planeten nur unter seltenen Umständen für uns sichtbar 
werden, und in der That hat Herschel im Verlaufe seiner Beobach 
tungen nur einige Male Andeutungen von dergleichen wahrnehmen 
können. 
Am IG. October 1802 sah Linsser auf der südlichen Hemisphäre 
des Mars einen intensiv weissen, glänzenden Streifen, höchst wahr 
scheinlich atmosphärischen Ursprunges, der an Helligkeit fast den 
Schneezonen gleich kam. 
Unter allen Weltkörpern, die wir genauer kennen, ist Mars der 
jenige, welcher in physischer Beziehung unserer Erde am meisten 
ähnlich ist. 
Maskelyne, Nevil, geb. am 5. October 1732 (a. St.) zu London, 
gest. am 9. Februar 1811 zu Greenwich, machte 1701 und 1703 
wissenschaftliche Reisen nach St. Helena und Barbados, und ward 1705 
Nachfolger von Bl iss im Directorate der Sternwarte zu Greenwich. 
Mason, Charles, war Anfangs Gehülfe von Bradley auf der 
Sternwarte zu Greenwich und ging später mit Dixon nach Pennsyl- 
vanieu, wo beide eine Gradmessung ausführten, wobei die Distanzen 
direct mit der Kette gemessen wurden. Er starb im Februar 1787 
in Pennsylvanien. 
Masse eines Körpers bezeichnet die Menge seiner materiellen Be- 
standtheile. Unter der Masse eines Himmelskörpers versteht man 
nichts Anderes als unter dem Gewichte eines irdischen Körpers, 
den wir auf einer Waage wiegen können, nämlich die Menge seiner 
materiellen Bestaudtheile in dem zugehörigen Volumen. Wie man die 
Massen des Planeten finden kann, findet sich in dem Artikel Gravi 
tation angedeutet. Ueber die Beziehungen zwischen Masse, Volum 
und Dichte vergl. Dichte. 
Mauerquadrant, ein einst auf den Sternwarten sehr gebräuch 
liches Instrument, welches in der Ebene des Meridians aufgestellt war, 
um die Gestirne bei ihrer Culmination zu beobachten. Dasselbe be 
stand aus einem Viertelkreisbogen (Quadrant) von Metall. Die von 
dem Bogen umschlossene innere Fläche war durch starke eiserne Stäbe 
und Stangen abgetrennt, so dass das Ganze eine fest verbundene Masse 
bildete. Schrauben befestigten das Instrument an einer in der Ebene 
des Meridians errichteten Mauer. Ein Fernrohr bewegte sich um den 
Mittelpunkt des Quadranten, so dass der Winkel, den es mit der 
Senkrechten macht, auf dem Limbus mittels eines Verniers abgelesen 
werden konnte. Die Richtung der Senkrechten wird durch ein an einem 
Faden befestigtes Gewicht angegeben, das in einem mit Wasser ge 
füllten Gefässe spielt. 
Tycho war der Erste, der den Mauerquadranten zu seinen Beob-
	        
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