Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Merz — Micrometer. 
331 
kreise, dessen Rectascension bis auf wenige Bruchtheile einer Zeit- 
secunde, seine Declination bis auf eine oder ein paar Bogensecunden 
genau ergiebt. 
Merz, Georg, geb. am 26. Januar 1793 zu Bichl bei Benedict 
beuren, gest. am 12. Januar 1867 zu München, war Anfangs Gehülfe 
von Fraunhofer, dann nach dessen Tode Dirigent der optischen Ab 
theilung des Utz schnei der’sehen Instituts, das er 1830 mit Mahler 
als Theilhaber übernahm, bis er es nach dessen Tode mit seinen Söhnen 
allein fortsetzte. Das grösste achromatische Fernrohr, das unter seiner 
Leitung vollendet wurde, besitzt einen Objectivdurchmesser von 16 Zoll. 
Messier, Charles, geb. am 26. Juni 1730 zu Badonviller in Loth 
ringen, gest. am 11. April 1817 zu Paris, einer der glücklichsten 
Kometenentdecker, war Anfangs Gehülfe von Delisle, dann Astronom 
der Marine. Die Zahl der von ihm zuerst entdeckten Kometen beläuft 
sich auf 14, ausserdem lieferte er das erste grössere Yerzeichniss von 
Nebelflecken, eine Arbeit, die freilich später von Herschel weil über 
holt wurde. 
Meteorite oder Meteorsteine nennt man die bisweilen unter Donner 
getöse aus den Lüften herabfallenden Stein- oder Eisenmassen. Da 
sie meist in Verbindung mit Feuerkugeln auftreten (wenngleich keines 
wegs jede Feuerkugel einen Meteoriten herabfallen lässt), so findet sich 
das Nothwendige über dieselben in dem Artikel Feuerkugeln. 
Methode der correspondirenden Höhen, s. Höhe der Gestirne. 
Michell, John, gest. 1793 als Rector zu Tornhill in Yorkshire, 
ein scharfer Denker und der Erfinder der Drehwaage, sowie der Me 
thode, mittels derselben die Dichtigkeit der Erde zu bestimmen. 
Mierometer nennt man diejenigen astronomischen Messinstrumente, 
welche zur Messung sehr kleiner Winkel dienen. Alle hierhin gehörigen 
Messvorrichtungen befinden sich im gemeinschaftlichen Brennpunkte 
vom Objective und Oculare des Fernrohrs, in welchem das Miniatur 
bild desjenigen Gegenstandes entsteht, den man eben betrachtet. Das 
einfachste und für manche astronomische Zwecke allein anwendbare 
Mierometer ist das Kreismicrometer, dem in diesem Werke ein 
eigner Artikel gewidmet ist. Eine andere vielfach angewandte Vor 
richtung ist das Schraubenmicrometer. Littrow beschreibt das 
selbe und seine Anwendung folgendermaassen: Auf einer im Brenn 
punkte des Fernrohrs senkrecht auf die Axe desselben befestigten und 
in ihrer Mitte kreisförmig durchbohrten Messingplatte HK (s. Fig. 40. 4L, 
Seite 332) ist ein horizontaler Faden FG und ein verticaler DE be 
festigt. Auf dieser Platte sind zwei feine Schieber mm' und nn', 
zwischen welchen und der Platte sich eine zweite, ebenfalls durch 
bohrte Platte, parallel mit jener ersten, mittels einer feinen Schraube Abc 
auf und ab bewegen lässt. Diese zweite Platte ist ebenfalls mit einem 
horizontalen Faden fg versehen, der sich, wenn die zweite Platte durch 
ihre Schraube bewegt wird, parallel mit dem ersten FG auf und ab 
bewegt. Diese Schraube trägt bei ihrer Handhabe A einen Index b, 
der während der Umdrehung der Schraube auf einer eingetheilten Scheibe 
B herumgeht, und dadurch auch z. B. den hundertsten Theil einer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.