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Micrometer.
Umdrehung anzeigt. Wenn diese Schraube, wie hier vorausgesetzt
wird, sehr feine und durchaus gleiche Windungen hat, so wird man
dadurch die senkrechten Distanzen zweier Gestirne sehr genau be
stimmen können, wenn einmal der Werth einer ganzen Umdrehung
der Schraube bekannt ist. Zu diesem Zwecke stellt man zuerst beide
Fäden fg und FG genau aufeinander, so dass sie nur einen einzigen
zu bilden scheinen, und bemerkt für diesen Stand des beweglichen
Fadens, den Ort des Zeigers b auf der eingetheilten Scheibe B. Dann
schraubt man den beweglichen Faden fg so weit über oder unter den
festen FG, bis beide Fäden irgend ein bekanntes Gestirn, z. B. die
Sonne d an ihrem obern und untern Rande genau berühren, und be
merkt nun wieder den Stand des Zeigers auf seiner Scheibe. Gesetzt,
der Durchmesser der Sonne betrage volle 32 Minuten, und die Schraube
mache 40 '/* Umgänge, um diesen Durchmesser zwischen den beiden
Fäden des Micrometers zu fassen, so folgt daraus, wie leicht man sieht,
dass ein ganzer Umgang der Schraube 47,7 Secunden, und daher jeder
hundertste Theil derselben 0,477 Secunden betrage. Dies vorausgesetzt,
habe man ein mit einem solchen Schraubenmicrometer versehenes
Fernrohr im Meridian so aufgestellt, dass der Faden FG horizontal,
und DE verbical steht. In dieser Stellung lässt man einen bekannten
Fixstern durch das Feld des Fernrohres gehen und schraubt den be
weglichen Faden fg auf ihn, so dass der Stern, während er durch das
Feld geht, die g’anze Länge dieses Fadens zurücklege. Zugleich beob
achtet man auch seinen Durchgang durch den festen verticalen Faden DE.
— Dasselbe thut man auch mit dem bald darauf folgenden Planeten
und bemerkt zugleich, wie viel Umdrehungen man die Schraube ge
dreht hat, um den beweglichen Faden von seiner letzten Stelle, wo er
den Stern traf, auf diejenige zu bringen, wo der Mittelpunkt des Pla
neten durch ihn ging. Diese Anzahl der Umdrehungen durch 47,7