338
Moud.
Sonne auf kurze Zeit verdecken; wenn er dagegen in die Stellung des
Vollmondes einrückt, so tritt er bisweilen in den Schatten der E
und wird unsichtbar. Die erste Erscheinung wird eine Sonnen-,
letzte eine Mondfinsterniss genannt, und findet man Ausführliches über
dieselben in dem Art. Finsternisse.
Der Mond bleibt uns unter allen Weltkörpern dauernd am nächsten;
seine mittlere Entfernung vom Erdcentrum beträgt 51,800 geographische
Meilen und einem Auge im Mittelpunkte des Mondes würde der äqua-
toreale Erdhalbmesser unter einem Winkel von 57' 2,7" erscheinen.
Da die Mondbahn kein Kreis ist, sondern eine Ellipse mit einer Excen-
tricität von 0,054908, so variirt die Entfernung des Mondes vom Erd
mittelpunkte zwischen 48,950 und 54,650 Meilen. Die kürzeste
Distanz zwischen einem Punkte der Erdoberfläche und einem Punkte
der Mondoberfläche kann sich dagegen in Folge der Störungen bis auf
47,000 Meilen vermindern.
Die Mondbahn ist unter einem Winkel von 5° 8' 40" gegen die
Erdbahn geneigt, doch ist diese Neigung nicht unveränderlich, sondern
schwankt zwischen 5° und 5° 18'. Die Dauer des Umlaufs des Mondes
um die Erde wurde schon oben in dem Art. Monat angegeben.
Die Länge des Perigäums der Mondbahn beträgt (für 1800)
225° 23' 53", doch ändert dasselbe seine Lage so schnell, dass es
schon in 8y 5 Jahren den ganzen Himmel von Ost nach West um
läuft. Die Länge des aüfsteigenden Knotens der Mondbahn in der
Ekliptik beträgt (für 1800) 33° 16' 31", und die Knoten durchlaufen
retrograde in 18 6 / 10 Jahren den ganzen Himmel.
Der mittlere scheinbare Durchmesser des Mondes beträgt 15' 32,4"
der wahre 408 Meilen. Der Mond besitzt keine uus wahrnehmbar^
Abplattung, wohl aber eine (geringe) Anschwellung gegen den Erd
körper hin. Betrachtet man ihn als Kugel, so findet sich seine Ober
fläche zu 688,640 geographischen Quadratmeilen und sein körperlicher
Inhalt 53,800,000 Kubikmeilen, also etwa '/ 49 vom Volum der Erde.
Da die Masse des Mondes '/ 80 der Erdmasse beträgt, so verhalten
sich die mittleren Dichten- beider Weltkörper Avie 80 : 49 oder wie
10:6, oder die Dichte des Mondes ist nur fi /, 0 von der mittleren
Dichte der Erde. Auf der Mondoberfläche, fällt ein Körper in der
ersten Secunde durch einen Raum von 2 Fuss 6 3 /- Zoll Pariser Maass.
Der Mond wendet uns im Allgemeinen immer dieselbe Seite zu;
er dreht sich also während jeden Umlaufs gleichzeitig einmal um sich
selbst. Die Richtigkeit dieses Schlusses ergiebt sich sofort, wenn man
sich einen Beobachter etwa auf der Sonne denkt. Diesem würde der
Mond zur Zeit des Neumondes (der Conjunction) die \ r on uns abge
wandte Seite zeigen, dagegen im Augenblicke des Vollmondes die uns
zugekehrte Hälfte. Folglich sieht ein Auge auf der Sonne (und über
haupt ausserhalb der Mondbahn) im Verlaufe jedes Mondumlaufes alle
Seiten unseres Trabanten, dieser dreht sich also während der nämlichen
Zeit einmal um seine Axe.
Weil die Umdrehung des Mondes gleichmässig, die Bahnbewegung
dagegen ungleiclimässig ist und beide nicht in derselben Ebene A r on
e