362 Neigung der Bahn — Neigung des Meereshorizonts.
dass 247 Umläufe des ersten gleich sind 123 des zweiten und ebenso
61 des dritten Trabanten, nämlich 437 '/ 6 Tage.
Im Jahre 1845 machte Sir John Herschel auf eine analoge
Eigenthümlichkeit in der Umlaufsperiode mehrerer Saturnsmonde auf
merksam. Es ist nämlich die Periode des dritten Satelliten das Doppelte
von jener des ersten, und der vierte Mond hat die zweifache Umlaufs
zeit des zweiten. Unlängst hat d’Arrest noch auf eine andere Eigen
thümlichkeit aufmerksam gemacht; es sind nämlich:
494 Umläufe des 1. Saturnsmondes = 465 Tage 18 Stunden.
340 „ „ 2. „ = 465 „ 18 „
247 „ „ 3. „ = 465 „ 18 „
170 „ „4. „ = 465 „ 18 „
Neigung der Bahn nennt man den Winkel, welchen die Bahn
ebene eines Planeten oder Kometen mit einer andern als Grundebene
betrachteten Ebene
i bildet. Als solche
nimmt man im All
gemeinen stets die
Ebene der Eklip
tik oder der Erd
bahn an. Die Ebe
nen sämmtlicher
Bahnen von Plane
ten und Kometen
in unserm Sonnen
systeme gehen
durch die Sonne.
Die gerade Linie,
in welcher die Ebene einer Bahn im Sonnensysteme die Ebene der Erd
bahn schneidet, geht daher auch durch die Sonne und wird Knoten
linie (s. d.) genannt. Die Bahnneigungen der Planeten und Kometen
sind keineswegs unveränderlich und zwar allein schon aus dem Grunde
nicht, weil die Ebene der Erdbahn ihre Lage im Raume verändert.
Doch sind diese Aenderungen ungemein gering.
Neigung des Meerhorizonts, Depression, Kimm, nennt man den
Winkel, welche eine vom Auge des Beobachters nach einem Punkte
des Horizonts gezogene Linie ac (Fig. 45) mit der wagerechten ae
macht. Man sieht aus der Figur ohne Schwierigkeit ein, dass der
Depressionswinkel wächst in dem Maasse, wie sich der Beobachter über
die Meeresfläche erhebt. In Folge der Depression ist der Winkel vom
Zenith bis Horizonte grösser als 90°, und zwar bei einer Erhebung
von 10 Fuss um 3,5', bei einer Erhebung von 100 Fuss um ID, bei
einer Erhebung von 1000 Fuss um 35', bei einer Erhebung von
10,000 Fuss um 1° 50'. Die genauere Bestimmung der Neigung des
Meerhorizonts ist für die Nautik, welche nur mit Bezug auf den schein
baren Horizont die Sternhöhen messen kann, sehr wichtig, um daraus
die Höhen der Gestirne mit Bezug auf den wahren Horizont abzu
Fig. 45.