Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

Perigaeum — Peters. 
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Falle lässt man das Pendel absichtlich unter dem Einflüsse einer nach 
Grösse und mittlerer Dichte genau bestimmten Bergmasse schwingen. 
Ist nämlich die Pendellänge unter der geographischen Breite des Beob 
achtungsortes im Meeresniveau bekannt, so lässt sich durch Rechnung 
finden, wie gross sie auf der Spitze des Berges sein würde. Die Beob 
achtung auf dieser Spitze ergiebt aber die Pendellänge in Folge des 
Einflusses der Anziehung des Berges anders als die Rechnung. Aus 
dem Unterschiede zwischen Rechnung und Beobachtung schliesst man 
auf die Anziehung der Bergmasse und aus dieser auf die mittlere 
Dichte der Erde selbst. Solche Untersuchungen sind übrigens sehr 
schwierig durchzuführen. Carlini hat im ersten Viertel des gegen 
wärtigen Jahrhunderts zu diesem Zwecke Beobachtungen auf dem Mont 
Cenis angestellt, aus denen nach den letzten Correctionen sich die mittlere 
Dichte der Erde sehr nahe 5 Mal so gross als die Dichte des Wassers ergab. 
Perigaeum, s. Erdferne. 
Perihelium, s. Sonnennähe. 
Periode nennt man jeden Zeitraum, nach Ablauf dessen irgend 
eine Erscheinung wieder eintritt. In der Astronomie spricht man von 
Umlaufsperioden, Mondperioden etc. In der Chronologie nennt man 
vorzugsweise grössere Zeiträume Perioden. Von vorzugsweiser Wich 
tigkeit für uns ist die Julianische Periode; sie umfasst die Zeit, 
nach deren Ablauf ein Jahr wiederum dieselbe Zahl des Sonnen-, Mond- 
und Indictionscirkels erhält. Die Dauer dieser Periode ist 28 X 19 
X 15 = 7980 Jahre, so dass also unsere ganze historische Zeit noch 
nicht eine Julianische Periode umfasst. Da das erste Jahr der Ju- 
lianischen Periode als Zahl der einzelnen Cyklen 1, 1, 1, haben muss, 
so ergiebt sich, dass das Jahr vor Christi Geburt das 4713. der Ju 
lianischen Periode war. Durch Einführung der Julianischen Periode 
hat sich Joseph Scaliger ein wesentliches Verdienst um die Chrono 
logie erworben. — Bei den veränderlichen Sternen versteht man unter 
Periode stets die Dauer des Lichtwechsels. 
Perturbationen, s. Störungen. 
Peters, Christian August Friedrich, einer der gelehrtesten Astro 
nomen und besten Beobachter der Gegenwart, geb. am 7. September 
1S06 zu Hamburg, wo er 1834 Observator an der Sternwarte wurde, 
dann nach Pulkowa ging und dort 1839 zAveiter Director des Obser 
vatoriums ward. Von 1851 bis 1854 Professor der Astronomie an 
der Universität zu Königsberg, folgte er einem Rufe als Director der 
Sternwarte in Altona, woselbst er gleichzeitig die „Astronomischen 
Nachrichten” herausgiebt. Seine Untersuchungen über die Fixstern 
parallaxen, sowie über die Bewegung des Sirius, seine Bestimmung der 
Länge des einfachen Secundenpendels aus den Beobachtungen auf 
Schloss Güldenstein etc. sind classische Arbeiten, die als Muster für 
ähnliche Untersuchungen hingestellt werden dürfen. 
Peters, Christian Heinrich Friedrich, geb. am 19. September 1813 
zu Caldenbüttel bei Flensburg, war Anfangs beim topographischen Bureau 
in Neapel, dann bei der Küstenvermessung der Vereinigten Staaten 
thätig, zuletzt Director der Sternwarte zu Clinton im Staate New-York,
	        
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