Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

382 Planetoiden. 
zwei, durch die Zone der Planetoiden von einander geschiedenen Gruppen 
statt. Die inneren Planeten: Mercur, Venus, Ei’de, Mars, sind die 
dichteren, von massiger Grösse und Masse, in nahe 24 Stunden ein 
mal um ihre Axe rotirend, nur unbedeutend abgeplattet und bis auf 
einen gänzlich mondlos. Die äusseren Planeten sind weit massiger, 
weniger dicht, von beträchtlicher Grösse, schnell rotirend, stark abge 
plattet und sehr mondreich. Sie sind wahrscheinlich noch nicht in 
den Zustand der Consistenz übergegangen, den wir bei den inneren 
Planeten als vorhanden annehmen müssen. Ob ausser den gegenwärtig 
bekannten Hauptplaneten noch mehrere Himmelskörper dieser Art 
existiren, ist eine Frage, die sich in. positiver Weise gegenwärtig nicht 
beantworten lässt. Wahrscheinlich ist das Vorhandensein solcher 
Planeten immerhin, indem kein Grund vorliegt die Reihe mit den 
gegenwärtig bekannten Hauptplaneten abgebrochen zu denken. Doch 
beschränkt sich die Möglichkeit der Existenz noch unbekannter Haupt 
planeten auf die Zone ausserhalb der Mercurbahn und den ungemessenen 
Raum jenseits der Bahn des Neptun. Zwischen den Bahnen der 
äussersten jetzt bekannten grossen Planeten, also zwischen der Bahn 
des Mercur und des Neptun, sind keine weiteren Hauptplaneten mehr 
zu erwarten, sondern höchstens nur Planetoiden innerhalb der von der 
Bahn des Mars und Jupiter eingeschlossenen Zone. 
Planetoiden, Asteroiden, nennt man die Schaar von kleinen Pla 
neten, welche sich zwischen den Bahnen des Mars und des Jupiter 
um die Sonne bewegen. Die Gesammtzahl dieser kleinsten Körper 
unseres Sonnensystems ist noch keineswegs bekannt, indem noch all 
jährlich neue aufgefunden werden. Unsere Kenntniss der Existenz der 
kleinen Planeten datirt vom 1. Januar 1801, als Piazzi zufällig die 
Ceres auffand. Doch hat, besonders seit dem Jahre 1847 nicht mehr 
der Zufall, sondern ein planmässiges, auf das Hülfsmittel sehr reich 
haltiger Sternkarten gestütztes Suchen, die Auffindung neuer Planetoiden 
ermöglicht. 
Die nachfolgende Tafel enthält eine Zusammenstellung der Namen 
der Planetoiden, der Zeit der Entdeckung, des Namens des Entdeckers 
und des Ortes, wo die Auffindung geschah. 
No. 
Namen. 
Zeit der Entdeckung. 
Entdecker. 
Ort der Entdeckung. 
1. 
Ceres 
1801 Januar 
! 
Piazzi 
Palermo. 
2. 
Pallas 
1802 März 
28. 
Gibers 
Bremen. 
3. 
Juno 
1804 Septbr. 
1. 
Harding 
Lilienthal. 
4. 
Vesta 
1807 März 
29. 
Olbers 
Bremen. 
5. 
Astraa 
1845 Decbr. 
8 . 
Henke 
Driesen. 
6 . 
Hebe 
1847 Juli 
1. 
7. 
Iris 
„ August 
13. 
Hind 
London. 
8 . 
Flora 
„ October 
18. 
9. 
Metis 
1848 April 
26. 
Graham 
Markren. 
10. 
ITygica 
1849 „ 
12. 
de Gasparis 
Neapel. 
11. 
Parthenope 
1850 Mai 
11. 
„ 
12. 
Victoria 
„ Septbr. 
13. 
Hind 
London. 
13. 
Egeria 
„ Novbr. 
2 . 
de Gasparis 
Neapel. 
14. 
Irene 
1851 Mai 
19. 
Hind 
London.
	        
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