Reslhuber — Rosse.
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instrumente, die an Vollkommenheit mit den Reichenbacli’sehen den
Vergleich bestehen.
Reslhuber, Augustin, geh. am 5. Juli 1808 zu Garsten bei Steyer,
trat in den Orden der Benedictiner, war 1834 —1847 Adjunct der
Sternwarte in Kremsmünster und seitdem Director derselben. Seine
Arbeiten erstrecken sich auf astronomische, physikalische und meteoro
logische Gegenstände.
Retrograd, s. rückläufig.
Revolution nennt man in der Astronomie bisweilèn die Umlaufs
bewegung eines Gestirns um seinen Centralkörper.
Rhaeticus, Georg Joachim, geb. am 15. Februar 1514 zu Feld
kirch in Vorarlberg, gest. am 4. December 1576 zu Kaschau in Un
garn, studirte in Zürich Mathematik, war 1537 Professor an der dor
tigen Universität, begab sich 1539 zu Copernicus, um denselben bei
Ausarbeitung seines berühmten Werks zu unterstützen und ging dann
nach Ungarn. Seine Tafeln der trigonometrischen Functionen von 10
zu 10 Secunden wai’en ein für die damalige Zeit höchst bedeutendes
Werk.
Rheita, Anton Maria Schyrläus de, geb. 1597 in Böhmen, gest.
1660 zu Ravenna, Capuziner, der Erfinder des terrestrischen Fernrohrs,
das er in seinem Buche „Oculus Enoch et Eliae” (1645) beschrieb.
Riccioli, Giovanni Battista, geb. am 17. April 1598 zu Ferrara,
gest. am 25. Juni 1671 zu Bologna, Jesuit und Lehrer der Astronomie
am Ordenscollegium zu Bologna, genoss seiner Zeit in der astrono
mischen Welt das höchste Ansehen, obgleich seine Arbeiten nur un
bedeutend sind.
Richer, Jean, machte im Aufträge der Pariser Academie 1671 bis
1673 eine astronomische Reise nach Cayenne, wo er zuerst die Ab
nahme der Schwere gegen den Aequator hin aus dem Gange seiner
Uhr mit Sicherheit constatiren konnte. Er starb im Jahre 1696
zu Paris.
Ringkugel, s. Armillarsphäre.
Roberval, Giles Persone de, geb. am 8. August 1602 zu Roberval
bei Beauvais, gest. am 27. October 1675 zu Paris als Professor der
Mathematik am dortigen College royale. Er sah zuerst die elliptische
Form der Saturnansen als eine Projection eines kreisförmigen Ringes
an, der den Planeten umgiebt.
Römer, Olof, geb. am 25. September 1644 zu Aarhuus, gest. am
19. September 1710 zu Kopenhagen, lebte bis 1781 als Mitglied der
Akademie in Paris, ging dann als Professor der Mathematik 1705 nach
Kopenhagen, wo er zu den höchsten Ehrenstellen emporstieg. Römer
ist der Entdecker der successiven Fortpflanzung des Lichtes (1675)
durch Beobachtungen der Finsternisse der Jupitersmonde; er gebrauchte
ferner zuerst das Mittagsrohr. Leider sind seine ausgezeichneten Beob
achtungen fast alle bei einem Brande zu Grunde gegangen.
Rosse, William Parsons Graf von, bis zum Tode seines Vaters den
Namen Lord Oxmanotwn führend, geb. am 17. Juni 1800 zu Irland,
gest. am 31. October 1867 zu Monkstown in Irland stellte aus edler Be