Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Sonne. 
Systeme gehörigen Körper und zwar sendet sie, nach den Messungen 
von Pouillet und Hersehet alljährlich so viel Wärme aus, um 
2300 Millionen Schichten von Eis, deren jede 100 Fuss hoch den 
ganzen Erdball bedeckte, zu schmelzen. Trotzdem ist bis jetzt eine 
Abnahme der allbelebenden Sonnenwärme practisch aus den Beobach 
tungen in keinerlei Weise nachweisbar. 
Die Entfernung des Sonnenmittelpunktes vom Centrum der Erde 
beträgt genau innerhalb der Grenzen der Unsicherheit dieses Resultats 
20,000,000 Meilen. Die Bestimmung dieser Entfernung durch Beob 
achtung der Venusdurchgänge ist in ihren Principien in dem Artikel 
Durchgang dargelegt worden. Eine andere Methode diese Entfer 
nung durch Beobachtung der Lichtgeschwindigkeit in kurzen Distanzen 
zu bestimmen, findet sich in dem Artikel Licht. 
Der mittlere scheinbare Halbmesser der Sonne beträgt 16' 0,5", der 
wahre Sonnenhalbmesser in Meilen ist demnach 20,000,000 • tang 16' 0,5" 
= 93000, der Durchmesser also 186,000 geographische Meilen. In 
Folge der Excentricitat der Erdbahn erscheint der Sonnendurchmesser 
veränderlich und zwar erreicht er im Maximum 32' 34" (zur Zeit 
unseres Winters), im Minimum dagegen 31' 29" (zur Zeit unseres 
Sommers). Die Sonne ist eine vollkommene Kugel, ihr kubischer In- 
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halt beträgt daher ^Tcr 3 , wo r der Halbmesser und k die Zahl 3,1414159. 
Setzt man für r den obigen Werth 93,000, so findet sich der kubische 
Inhalt der Sonne gleich 33700,000000,000000 Kubikmeilen, er über 
trifft demnach den kubischen Inhalt der Erde gegen 1 '/ 4 Millionen Mal. Die 
Masse der Sonne beträgt das 320,000fache der Erdmasse, die mittlere 
Dichte ist daher , . - „ oder nahe der Erddichte. 
L2o0000 
Die Sonne befindet sich den Planeten gegenüber in Ruhe, keines 
wegs aber in Beziehung auf die Fixsterne. Vielmehr bew r egt sie sich 
unter diesen vorwärts und zwar nach einem Punkte des Himmels 
hin, der Argelander’s Untersuchungen zufolge in 258° Rectascension 
und 29° nördlicher Declination sich befindet. Die Sonne ist also 
wiederum Glied eines Systems höherer Ordnung, dessen Schwerpunkt, 
wie Mädler glaubt, in den Plejaden liegt und das die gesammte uns 
sichtbare Fixsternwelt umfasst, während Struve und Peters nur an 
eine Mehrheit anderer beschränkter Systeme glauben. 
Gleich den Planeten dreht sich die Sonne um ihre Axe. Die 
Ehre der Entdeckung dieser Rotationsbewegung, die man lange Galilei 
zu geschrieben, gebührt dem Ostfriesen J. Fabricius. Nach dem Zeug 
nisse des Erzbischofs Dini’s und Giuchia’s geht die erste Wahrnehmung 
Galilei’s nicht über den Monat Mai 1611 hinaus. Damals zeigte der 
berühmte Physiker im Garten des Cardinais Bandini, nahe beim 
Quirinal in Rom, verschiedenen hochgestellten Persönlichkeiten die 
schwarzen Flecken auf der Sonnenoberfläche, aus deren Bewegung man 
die Umdrehung des Sonnenballs erkenut. Indess war ihm Fabricius 
zuvorgekommen, von dem ein Werk über die Sonuenflecke im Jahre
	        
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