Mittlere Zeit 
im wahren 
Mittag. 
Uhr. Min. 
Mittlere Zeit 
im wahren 
Mittag. 
Uhr. Min. 
Tag. 
Mittlere Zeit 
im wahren 
Mittag. 
Uhr Min. 
Jan. 
12 3,8 
12 6,1 
12 8,2 
12 10,1 
12 11,6 
12 12,9 
12 13,7 
Febr. 5 
10 
15 
20 
25 
12 14,3 
12 14,5 
12 14,4 
12 14,0 
12 13,3 
März 2 
7 
12 
17 
22 
27 
12 12,4 
12 11,3 
12 10,0 
12 8,5 
12 7,1 
12 5,5 
Sonne. 477 
Bei der Sonne hat man von dem wegen der Refraction bereits corri- 
girten "Wertlie von z noch die Höhenparallaxe zu subtrahiren, sowie 
den Halbmesser der Sonne dazu zu addiren, wenn der obere Sonnen 
rand beobachtet wurde, andernfalls aber dieselbe Grösse zu subtrahiren. 
Yon besonderer Wichtigkeit ist die Bestimmung der Zeit dem 
Seefahrer, da er derselben bedarf, um seine geographische Länge kennen 
zu lernen, worüber der Artikel Länge, geographische, zu ver 
gleichen. 
Zeitgleichung wird der Unterschied zwischen wahrer und rnitt- 
lerer Sonnenzeit genannt, ausgedrückt in Theilen der mittlern Zeit. 
Die wahre Sonne ist wegen ihrer ungleichförmigen Bewegung in der 
Ekliptik sowohl wie mit Bezug auf den Aequator zur Zeitbestimmung 
nicht tauglich, weil die Zeit nur durch gleichförmige Bewegung ge 
messen werden kann. Man denkt sich daher eine mittlere Sonne, 
welche sich gleichförmig in der Ebene der Ekliptik bewegt und mit 
der wahren Sonne zugleich durch die Endpunkte der Absidenliuie 
geht; ausserdem denkt man sich noch eine mittlere Sonne, die sich 
aber in der Ebene des Aequators bewegt und mit jener ersten mittlern 
Sonne stets gleichzeitig durch die beiden Aequinoctialpunkte geht. Die 
Rectascension dieser zweiten mittlern Sonne wird nun offenbar immer 
gleich der Länge der ersten sein, und der Punkt des Aequatoi'S, • in 
Avelchem sich die zweite mittlere Sonne befindet, bestimmt den Stunden 
winkel der mittlern Sonnenzeit. Die Rectascension der wahren Sonne 
aber giebt den Stundenwinkel der wahren Sonnenzeit. Tycho war 
der Erste, der den von der Schiefe der Ekliptik herrührenden Tlieil 
der Zeitgleichung bei seinen Beobachtungen praktisch berücksichtigte. 
Kepler war der Erste, der den aus der elliptischen Form der 
Erdbahn entstehenden Tlieil 1627 in seinen Rudolfinischen Tafeln 
in Anwendung brachte. Die heute üblichen Methoden zur Berechnung 
der Zeitgleichung lieferte Flamsteed. 
Die nachstehende Tafel zeigt die mittlere Zeit im wahren Mittage, 
also den Einfluss der Zeitgleichung von 5 zu 5 Tagen, d. h. sie giebt 
an, was eine nach mittlerer Zeit richtig gehende Uhr in dem Momente 
zeigen muss, wo eine Sonnenuhr 12 Uhr zeigt.