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Bailly — Basis.
1680, später gab Halley bessere Methoden, die einfachste Berechnungs
weise hat indess 1797 0Ibers angegeben.
Bailly, Jean Sylvein, geb. am 15. September 1736 zu Paris, hin
gerichtet daselbst, am 12. Nov. 1793. Durch zufällige Bekanntschaft
mit dem Astronomen Lacaille für die Sternkunde gewonnen, machte
Bailly, noch jung, durch seine Arbeiten bald solches Aufsehen, dass
er bereits 1763 Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften und
bis 1785 sogar Mitglied aller drei französischen Akademien wurde, eine
Ehre, die vor ihm nur Fontenelle zu Theil geworden war. Bei der
Zusammenberufung der Stände im Jahre 1789 erschien Bailly als einer
der Abgeordneten des dritten Standes, ward erster Präsident der Ver
sammlung und Maire von Paris. Die immer höher gehenden Wogen
der Revolution, denen er vergebens entgegen zu arbeiten suchte, be
wogen ihn, am 12. Novbr. 1791 sein Amt als Maire niederzulegen und
in die Stille des Privatlebens zurückzutreten. Er zog nach Nantes und
von hier nach Melun, wo er auf Befehl der Schreckensmänner verhaftet
und nach Paris gebracht wurde. Angeklagt, die Flucht des Königs be
günstigt zu haben, war sein Urtheil schon von vorn herein gesprochen
und sein Haupt fiel unter der Gouillotine. Bailly hat sich um die
Theorie des Jupiterssatelliten verdient gemacht, sein Hauptwerk bildet
jedoch die Geschichte der Astronomie, die freilich manche Ueberschwäng-
lichkeiten enthält.
Baily, Francis, geb. am 28. April 1774 zu Newbury in Berkshire,
gest. am 30. August 1844 zu London, ursprünglich Kaufmann, wandte
sich jedoch bald der Astronomie zu, ward Mitglied der Roy. Society
und später Präsident der Astronomical Society in London, deren Me
moiren viele Abhandlungen von ihm enthalten. .
Bartholin, Erasmus, geb. am 13. August 1625 zu Ronskilde,
gest. am 4. Nov. 1698 zu Kopenhagen, bereiste von 1646—1656 einen
grossen Theil von Europa, wurde dann Professor der Mathematik und
später der Medicin an der Universität Kopenhagen. Er entdeckte zuerst
(1669) die Doppelbrechung des Lichtes in einem isländischen Kalk-
spathe und schrieb viele mathematische Abhandlungen.
Bartsch, Jacob, geb. 1600 zu Lauban in der Lausitz, gest. am
26. Decbr. 1633 ebendaselbst, war der Schwiegersohn Kepler’s, ver
fasste mehrere astronomische Schriften und half Kepler zum Theil
bei dessen Rechnungen.
Basis heisst in der Geodäsie die gerade Linie, welche mittels
Maassstäben genau ausgemessen wird und deren beide Endpunkte den
Ausgang der Winkelmessungen bilden. Die trigonometrischen Messungen
zwischen einer Reihe zerstreuter Punkte, können nur relative, aber
keine absolute (in irgend einem bestimmten Längenmaasse ausgedrückte)
Entfernungen geben, wenn nicht wenigstens eine Linie direct mittels
dieser Längenmaasse gemessen worden ist. Die genaue Abmessung
dieser Linie oder der Basis, ist ein Hauptgeschäft bei allen trigono
metrischen Operationen, weil sich jeder Fehler, der dabei begangen
wird, im Verhältniss der Ausdehnung der trigonometrischen Messungen
vergrössert. Die Basis wird auf möglichst ebenem Boden bestimmt