Full text: Populäre astronomische Encyclopädie

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Chacornac — Chasles. 
Königs Ferdinand von Neapel und Sicilien. Doch hat sich bloss der 
Name Ceres erhalten. Auch ein symbolisches Zeichen — nämlich 
eine gekrümmte Sichel — wurde für den kleinen Planeten aufgestellt, 
ebenso später für eine Anzahl der übrigen Planetoiden. Auch das hat 
sich nicht erhalten und man bezeichnet die Ceres symbolisch gegen 
wärtig einfach durch ® (ein Kreis mit einer eingeschriebenen Zahl, 
welche die Reihenfolge der Entdeckung anzeigt). 
Nach Wolfers sind die Bahnelemente der Ceres, für die Epoche 
1868 August 24. folgende: 
Halbe grosse Axe: 2,7668 (wobei die mittlere Entfernung der 
Erde = 1 gesetzt) oder 55 '/ 3 Millionen Meilen, 
Exentricität (s. d.): 0,07918, 
Neigung der Bahn gegen die Erdbahn: 10° 36' 20,9", 
Länge des aufsteigenden Knotens (s. Knoten): 80° 50' 49,4", 
Länge des Perihels (s. Perihel): 148° 13' 49,4", 
mittlere tägliche tropische (s. d.) Bewegung: 770", 98032. 
Was die physische Beschaffenheit der Ceres anbelangt, so wissen 
wir hierüber gar nichts. Dem blossen Auge ist der Planet nicht sicht 
bar, da seine Helligkeit die 7. bis 8. Grösse nicht übersteigt. Die 
Farbe ist weiss, doch soll der Planet bisweilen auch röthlich schim 
mern. Schröter und William Herschel behaupten, die Ceres bis 
weilen von einer grossen Nebelhülle umgeben erblickt zu haben. Spä 
tere Untersuchungen mit vollkommneren Instrumenten haben hiervon 
nichts gezeigt. Eine deutliche Scheibenform zeigt der Planet nicht; 
directe Messungen, wie sie Schröter (und auch der ältere Herschel) 
versucht haben, sind also hier sicher nicht am Platze. Nach der Hel 
ligkeit des Planeten zu schliessen, kann der Durchmesser nicht viel 
von 40 bis 50 geogr. Meilen verschieden sein. 
Chalbrnac, Jean, bekannter Planetoiden-Entdecker, geboren am 
21. Juni 1823 zu Lyon, war bis zum Jahre 1854 Gehülfe an der 
Sternwarte in Marseille, wo er am 7. April 1853 den kleinen Planeten 
Phocäa entdeckte, kam dann als Adjunct des kaiserlichen Observato 
riums nach Paris, entdeckte dort am 28. October 1854 den Planetoiden 
Polyhymnia, am 6. April 1855 die Circe, am 12. Januar 1856 die 
Leda, am 8. Februar desselben Jahres die Lätitia, am 12. September 
1860 den Planetoiden Elpis, beschäftigte sich mit Anfertigung sehr 
detaillirter Sternkarten und machte ausserdem eine Menge astronomi 
scher Beobachtungen und astronomisch-photographischer Darstellungen. 
Challis, James, geb. am 12. December 1803 zu Bramtree in der 
englischen Grafschaft Essex, widmete sich der Theologie, ward dann 
Professor der Astronomie und Experimentalphysik an der Universität 
zu Cambridge. Die Anzahl seiner rein physikalischen Abhandlungen ist 
sehr gross, seine astronomischen Untersuchungen betreffen hauptsächlich 
Probleme der höhern Mechanik in ihrer Anwendung auf die Physik 
des Himmels. 
Chasles, Michael, geb. am 15. November 1793 zu Epernon im 
Departement Eure et Loire, ward 1841 Professor der Geodäsie und 
Maschinenkunde an der Polytechnischen Schule zu Paris, 1851 Mit
	        
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