124
Elektrochemisches Aequivalent.
so daß sich verhält
i : q = (w -j- W|) : w
welches Verhältnis um so größer ist, je größer —— wird.
12 . Ist ein Multiplikator in einem Stromkreise von ge
ringem Widerstande eingeschaltet, so muß er aus einer be
schränkten Zahl von Windungen dicken Kupferdrahtes
bestehen; ist jedoch außer dem Multiplikator noch ein
großer Widerstand vorhanden, so muß er aus vielen Win
dungen feinen Drahtes hergestellt sein.
Faradays elektrolytisches Gesetz (1853): Durch denselben
galvanischen Strom werden in gleichen Zeiten äquivalente
Mengen der Elektrolyte zersetzt und die Quantitäten der aus
ihnen an beiden Elektroden abgeschiedenen Stoffe stehen im
Verhältnisse ihrer Aequivalentgewichte.
Nennen wir mit Kohlrausch den Quotienten Molekül durch An
zahl der Valenzen das elektrochemische Molekül, so können
wir obiges Gesetz auch so formulieren:
Jedes elektrochemische Molekül bedarf zu seiner Zersetzung der
selben Elektrizitätsmenge.
Die Gewichtsmenge eines chemischen Elements, welche durch die
Elektrizitätsmenge 1 (1 Cb = 1 Sek.A.) aus einer Verbindung ab
geschieden (oder bei umgekehrter Stromrichtung in die Verbindung
übergeführt) wird, nennt man das elektrochemische Aequivalent
des Elements. Man berechnet dasselbe in folgender Weise. Ein
Strom von 1 A. scheidet in 1 Sekunde aus einer Silberlösung
0,001118 g Silber ab (s. S. 116); da das Sekunden-Ampere als Coulomb
bezeichnet wird (S. 116), so können wir auch sagen: 1 Coulomb fällt
0,001118 g Silber aus seiner Lösung aus; da das Aequivalentgewicht
des Silbers gleich seinem Atomgewicht = 107,9s 1 ) ist, so ist die zu
seiner Ausfällung erforderliche Elektrizitätsmenge
107,93
0,001118
= 96 538 Coulombs x ).
Mit dieser Elektrizitätsmenge kann man nun auch jede Valenzmenge
irgend eines anderen Ions aus einer Verbindung abscheiden oder in
eine Verbindung überführen. Anderseits erhält man die pro Sekunde
durch 1 A. in Freiheit gesetzte oder überführte Gewichtsmenge
eines Ions in Grammen, wenn man die Valenzmenge oder das Aequi
valentgewicht desselben durch 96 538 dividiert oder mit 0,000 0 103586
multipliziert 2 ). Die dabei gefundenen Zahlen sind die elektrochemischen
Aequivalente der Elemente oder Atomgruppen.
9 Bezogen auf 0 = 16; = 107,12 bezogen auf H = 1; in letzterem Falle er
gibt sieb
107,12
0,001118
— 95814 Coulomb.
Pellat und Leduc bestimmten neuerdings
das elektroch. Aeq. des Silbers zu 0,0011195 mg, woraus sich die Valenzladung
zu 96409 Cb bezw. 95 685 Cb berechnet. (Compt. rend. 136, p. 1649 [1903].)
2 ) Bezw. durch 95814 dividiert oder mit 0,0000104369 multipliziert.