Full text: Handbuch der Elektrochemie

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Kupfer voltameter. 
Bei Anwendung einer löslichen Anode geht bei geringer Anodenstromdichte 
die Elektrolyse in normaler Weise vor sich, während bei großer Stromdichte ein 
neutrales Bad sauer wird und an Silber verarmt. Da die entstandene Säure dau 
ernd an der Kathode zerstört wird, so kann ihre Konzentration einen bestimmten 
Grenzwert nicht überschreiten; ein stark saures Bad zeigt demnach während der 
Elektrolyse Abnahme der Säure. 
Die elektromotorische Gegenkraft eines Silbergalvanometers ist nicht zu ver 
nachlässigen, sondern beträgt gegen 0,03 Volt. 
Kupfervoltameter ')• 
Das Kupfervoltameter besteht aus zwei — bezw. bei starken 
Strömen drei — Kupferplatten, von denen die eine dünn gewählt und 
als Kathode, die andere — bezw. 
die beiden anderen zu beiden 
Seiten der Kathode angeordneten 
— dicker genommen und als Anode 
verwendet wird (Fig. 94). 
Fig. 95 zeigt eine Anordnung 
von Ostwald * 2 ). Die Kathode 
wird aus dünnem Schablonenblech 
ausgeschnitten, wobei deren Größe 
der zu messenden Stromstärke an 
gepaßt wird; der Stiel wird schmal 
gewählt, so daß die Berührungs 
linie von Luft, Flüssigkeit und 
Metall möglichst klein ist. Die 
Kathode wird vor der Messung 
galvanisch verkupfert, zweimal mit 
Wasser und darauf mit Alkohol 
abgekühlt, über einer erhitzten 
Eisenplatte getrocknet und ge 
wogen. Bei der definitiven Mes 
sung wird ebenso verfahren. 
Die Elektroden hängen in 
Kupfervitriollösung, deren Zusam 
mensetzung nach Oettel 3 ) geeig 
neterweise in folgendemV erhältnisse 
gewählt wird: 
15 g kristallisiertes Kupfervitriol, 
5 g. konzentrierte Schwefelsäure, 
5 ccm Alkohol, 
100 ccm Wasser. 
Leicht ersichtlich ist, daß während des Versuches für gleich 
mäßige Zusammensetzung der Kupferlösung Sorge zu tragen ist. Man 
erreicht das durch Umrühren oder Einleiten eines indifferenten Gas 
stromes (Wasserstoff oder Kohlendioxyd). 
Zur genauen Bestimmung geringer Strommengen ist es nötig, aus 
dem Elektrolyten die Luft durch Wasserstoff zu verdrängen und dieses 
Fig. 95. 
Kupfervoltameter von Hartmann & Braun. 
9 Cf. Hammerl, Wien. Akad. Ber. 1883, 2, p. 278. 
2 ) Ostwald-Luther, Physiko-chemische Messungen p. 430. 
3 ) Chem. Ztg. 1893, p. 543.
	        
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