Full text: Handbuch der Elektrochemie

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Waterhouse-Elektrizitätsmesser. 
solcher Instrumente läßt sich wiederum sowohl die chemische als die 
elektromagnetische Wirkung des Stromes benutzen. 
Im ersteren Falle können wir z. B. ein Kupfervoltameter ver 
wenden. Da durch einen Strom von 1 A. in einer Stunde auf der 
Kathode 1,1858 g Kupfer abgeschieden werden, so erhalten wir dadurch 
den Wert für eine A.-Stunde als Grundlage der Messung. Der erste 
derartige A.-Stundenzähler stammt von Edison; derselbe be 
nutzte als Elektroden Zinkplatten, als Elektrolyten Zinkvitriollösung. 
Die ungenügende Genauigkeit und die Unbequemlichkeit der Wägung 
haben indessen die Aufgabe der Verwendung dieses Apparates herbei 
geführt. 
Neuerdings sind für Gleichstromanlagen selbsttätig registrierende 
Elektrizitätszähler konstruiert worden, welche auf elektrolytischem 
Prinzipe gegründet sind. Zur Erläuterung des 
Prinzips mögen einige derselben hier Platz finden. 
Der Waterhouse-Elektrizitätsmesser (Fig. 97) x ) 
besteht aus der Zersetzungszelle C, durch deren 
Boden die Platinelektroden unter die mit Heber 
rohr T versehene Glocke B geführt sind; als 
Elektrolyt dient 12°/oige Schwefelsäure. Hat sich 
während des Betriebes die Glocke mit so viel Gas 
gefüllt, daß die Flüssigkeit im Heberrohre bis zum 
Niveau u zurückgedrängt ist, so wird die ganze 
in der Glocke befindliche Gasmenge durch dieses 
Rohr entweichen. Das Heben der Glocke während 
der Gasansammlung und das Sinken derselben wäh 
rend des Entleerens wird durch ein Hebelwerk auf 
eine Registriervorrichtung W übertragen. 
Um nun unabhängig zu sein von elektrischen 
Verschiedenheiten des Widerstandes in der Zelle,, 
sind zwei solche Apparate in Verbindung derart, 
daß sie, wenn kein Stromverbrauch stattfände, in 
ihrer zählenden Wirkung sich auf heben würden, 
bei Stromverbrauch aber die Differenz ihrer ein 
zelnen Zählungen zur Aufzeichnung bringen. 
Das nachstehende Schema (Fig. 98) soll den 
elektrischen Teil des Zählers erläutern: E ist die 
Elektrizitätsquelle; L sind Bäder oder Lampen; R ist 
ein kleiner Widerstand in der Hauptleitung N und 
P ist der positive Leitungsdraht. Beträgt die Spannung zwischen N 
und P 100 Volt, so ist ein Nebenschluß D von 1200 Ohm Widerstand 
zwischen P und 3 angebracht. Dieser teilt sich bei 3 in die beiden 
Zweige m und n, welche bei X und Y, also vor und hinter dem Wider 
stande R, mit der Leitung N verbunden sind. Wenn nun kein Strom 
zu den Arbeitszellen oder den Lampen geht, dann geht auch kein 
Strom durch R, so daß zwischen X und Y kein Potentialunterschied 
vorhanden ist. Es würden also in m und n Ströme gehen, welche 
sich umgekehrt verhalten wie die Widerstände m und n. Wird aber 
Fig. 97. 
Waterhouse- 
Elektrizitätsmesser. 
0 El. Rev. 34, p. 695 (1894). — Elektrochem. Zeitschr. 1, p. 128. 
f. Elektrotechn. u. Elektrochem. 1, p. 171. 
Zeitschr.
	        
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