Full text: Handbuch der Elektrochemie

Polarisation und Zersetzungsspannung. 
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ung. 
des Primärstromes eintritt. Hans Jahn 1 ) hat durch direkte kalori 
metrische Messungen ermittelt, wie groß das Wärmeäquivalent der von 
einer Batterie zu liefernden Arbeit ist, um die einer bestimmten Strom 
intensität entsprechende Menge eines gelösten Elektrolyten zu zersetzen. 
Er verfuhr dabei folgendermaßen: Die Stromquelle stand in einem Eiskalori 
meter, so daß die bei Stromschluß entwickelte Wärme direkt festgestellt werden 
konnte. Der äußere Teil des Stromkreises bestand aus einem Galvanometer und 
der Zersetzungszelle nebst einem großen Widerstande r, gegen den der der Zer 
setzungszelle zu vernachlässigen war. 
Denken wir uns 1 ) einen Strom von der Intensität J A. durch den äußeren 
Stromkreis geleitet, während derselbe, wie in unserem ersten Beispiele, eine mit un 
polar is i e rb aren Elektroden versehene Zersetzungszelle enthält, so wird, 
wenn die Potentialdifferenz zwischen den Endpunkten dieses Stromkreises A Volt 
beträgt, nach dem Jouleschen Gesetz in demselben die Wärmemenge 
aJAt = a J 2 rt cal. 
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Spannung 
entwickelt, wenn a das Wärmeäquivalent eines Yolt-A. = 0,2362 cal., t die Dauer 
des Stromschlusses in Sekunden, r den Widerstand des gesamten äußeren Strom 
kreises bedeuten. Die Dauer des Stromschlusses war stets 1 Stunde. Beträgt die 
direkt gemessene von der Batterie während derselben Zeit an das Kalorimeter 
abgegebene Wärmemenge w cal., so gibt 
a J 2 rt -f w = W cal. 
die gesamte von der Batterie gelieferte Wärmemenge, da dieselbe keinerlei Arbeit 
außer der Ueberwindung des Leitungswiderstandes zu leisten hatte. Nehmen wir 
einen Strom von 0,01 A. zur willkürlichen Einheit, so beträgt die der Strom 
einheit entsprechende Gesamtwärme der Batterie 
0,01 " rr ) + w = Q cal. 
Nun seien die unpolarisierbaren Elektroden der Zersetzungszelle durch polari 
sierbare, aus platiniertem Platin ohne Aenderung des Widerstandes des äußeren 
öslichen 
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die Stromintensität J' A., so ist für die im äußeren Stromkreise entwickelte 
Joule-Wärme zu setzen 
a J 2 rt — j— J /2 , /2 , , 
—— = a J /2 rt cal. 
J " . 
Ergibt sich ferner die von der Batterie entwickelte Wärmemenge durch die kalori 
metrische Messung zu w' cal., so erhalten wir für die der Stromeinheit entsprechende 
Gesamtwärme der Batterie 
„ a J' 2 rt -f- w' _ . , 
0,01 jt- 1 = Q cal. 
Die Differenz der so entwickelten Gesamtwärmen 
(Q — Q') cal. 
gibt das Wärmeäquivalent der von der Batterie bei der Zersetzung der der Strom 
einheit entsprechenden Menge des Elektrolyten geleisteten Arbeit. 
Bei der Elektrolyse einer Kupfersulfatlösung, welche ein halbes 
Molekulargewicht des wasserfreien Salzes im Liter der Lösung ent 
hielt, betrug der Wärmeverlust der Batterie im Mittel 13,33 cal. 
Dieser aber gibt das Wärmeäquivalent der Stromenergie, die der gal 
vanischen Polarisation in der Zersetzungszelle bei geschlossenem Stiom 
entspricht. Es ist demnach 
0,01 a po t = 13,33 cal., 
0,01 a p 40 t = 12,09 „ 
’) Jahn, Zeitschr. phys. Chem. 26, p. 386 (1898).
	        
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