Full text: Handbuch der Elektrochemie

Siliciumkarbid. 
387 
Entfernung von ungefähr 0,1 m von den inneren Enden der letzteren 
eine Platte Eisenblech eingestellt. Hierauf höhlt man in der auf 
gefüllten Masse von einem Ende des Ofens bis zum anderen eine halb 
kreisförmige Vertiefung aus, die einen Radius von 0,27 m hat, der 
art, daß ihr Boden sich etwas oberhalb der untersten Reihe der 
Kohlenstäbe befindet. In diese Furche wird der Kern eingeführt, dessen 
Menge vorher sorgfältig abgewogen worden ist, um die richtige Größe 
zu erzielen, worauf er oben mit der Hand abgerundet wird. Der 
so gebildete Kern besteht hiernach aus einem soliden Zylinder 
von 0,533 m Durchmesser und ca. 4,27 m Länge. Für einen Ofen 
sind ca. 500 k neuer Kernmasse, d. h. solcher Masse, welche direkt 
aus dem Kernbehälter zugeführt wird, oder ca. 385,5 k alter Kern 
masse, d. h. von der bereits einmal gebrauchten und in dem Ofen 
als Rückstand verbliebenen Masse erforderlich. Der Unterschied er 
klärt sich durch die größere Konduktivität der schon einmal benutzten 
Kernmasse. 
Die Verbindung zwischen dem Kern und den Kohlenstäben wird 
hierauf dadurch hergestellt, daß fein gemahlener Koks in die Zwischen 
räume zwischen den Enden der letzteren und den Eisenblechplatten ein 
gefüllt wird. Die Seitenwände werden sodann bis zu ungefähr 1.5 m 
erhöht, die Eisenblechplatten werden herausgenommen, und die Charge 
wird bis zu einer Höhe von ca. 2,4 m aufgehäuft, worauf der elek 
trische Strom angedreht werden kann. 
Der von der Niagara Falls Power Co. gelieferte elektrische Strom 
hat einen Druck von 2200 Volt und wird durch einen Transformator, 
welcher eine Maximalkapazität von 830 Kilowatt oder ca. 1100 PS 
besitzt, in einen Strom von 185 Volt umgewandelt. Mit Hilfe eines 
Regulators läßt er sich auf 250 Volt erhöhen bezw. auf 100 Volt er 
niedrigen. Durch den hierbei eintretenden Kraftverlust von ca. 4°o 
werden mindestens 40 elektrische PS in Wärme umgesetzt. Um die 
verderblichen Folgen, welche eine derartige Hitze notwendigerweise 
sehr bald für den Transformator und den Regulator haben müßte, zu 
beseitigen, sind neben denselben zwei Oeltanks aufgestellt, deren einer 
auf dem Fußboden ruht, während der andere sich direkt darüber in 
einer Höhe von 2,3 m von dem Fußboden befindet. In diesem letz 
teren Oeltank befinden sich zwei Röhrenschlangen, durch welche be 
ständig kaltes Wasser fließt. Eine kleine durch einen elektrischen 
Motor getriebene Pumpe läßt das Oel ununterbrochen durch den Trans 
formator, Regulator und oberen Oeltank zirkulieren, wobei es die 
•in dem elektrischen Apparat entwickelte Hitze mit sich führt, um 
sich an dem durch die Schlangen laufenden Wasser wieder abzukühlen. 
Der untere Oeltank dient nur als Reservoir für überschüssiges Oel. 
Von dem Regulator wird der Strom dem Ofenraum durch zwei Kupfer 
konduktoren zugeführt, die eine Durchschnittsfläche von 0,2 qm haben, 
und durch schwere Kabel mit den oben erwähnten Projektionen der 
schmalen Ofenwände verbunden sind. Vervollständigt wird die elek 
trische Anlage durch einen in dem Transformatorraum aufgestellten 
Wasserrheostaten, durch welchen der Strom nach Belieben unterbrochen 
werden kann. 
Nachdem der Strom angelassen worden ist, ist während der ersten 
halben Stunde keine Veränderung in dem Ofen erkennbar. Nach dieser
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.