Full text: Handbuch der Elektrochemie

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Gold aus Erzen. 
’) Electrician 34 , Nr. 637 (1895). — Zeitsclir. f. Elektroch. 2, p. 64. 
brechung fortdauert; man fügt nach Bedarf Goldlösung resp. Cyankalium 
hinzu und erhält so den erforderlichen Prozentgehalt konstant. 
Sobald die Lösung das Quecksilber passiert, erteilt man der in der 
mittleren Abteilung befindlichen Flüssigkeit eine langsame Bewegung 
in der Längsrichtung, damit das Quecksilber sich ausbreitet und die 
Lösung in genügenden Kontakt mit demselben kommt. Es ist dabei 
nicht notwendig, daß das Gold (resp. Silber) auf einmal vollständig 
ausgefällt wird, da ja der Prozeß sich ununterbrochen wiederholt. 
Die Kosten des Verfahrens sollen bei einem Verbrauch von 10000 t 
an Erzgestein pro Monat 2 M. pro 1 t nicht übersteigen. 
Keith 1 ) will auf folgendem Wege die Goldabscheidung aus Erzen 
bewerkstelligen: 
Er laugt die Erze oder Rückstände mit einer Cyankaliumlösung 
von 0,1 bis 0,5 °/o Kaliumcyanid aus, welcher per Tonne 0,6 bis 0,3 kg 
eines löslichen Quecksilbersalzes zugesetzt ist. Dadurch soll die Gold 
auflösung beschleunigt werden, indem das Gold das Quecksilbersalz 
zersetzt, so daß galvanische Elemente mit Gold und Quecksilber als 
Metallen entstehen, welche die Auflösung beschleunigen; dabei ist es vor 
teilhaft, die Lösung in beständige Bewegung während des Durchseihens 
oder Laugens zu setzen, so daß frische, an Cyanid nicht erschöpfte 
Lösung mit dem Golde beständig in Berührung kommt; um das zu 
bewerkstelligen, wird die Lösung ganz oder teilweise häufig von den 
Laugewannen abgezogen und geht beständig durch die Rückstände, bis 
die Auflösung sich vollzogen hat. 
Die so hergestellten Lösungen kommen zur Elektrolyse in lange 
Kästen, die etwas über 600 mm tief und 600 mm breit sind, und in 
welche Kupferplatten von 600 X 600 mm eingehängt sind; dieselben 
sind voneinander ca. 50 mm entfernt und so angeordnet, daß jede 
zweite Platte auf dem Boden und den Seiten der Kästen bleibt, während 
die Zwischenplatten sich ca. 15 mm über dem Kastenboden erheben. 
Ist die Flüssigkeit in genügende Bewegung gekommen, so kann 
anfangs die Stromdichte 10 A. per Quadratmeter Kathodenfläche be 
tragen; später, wenn die Lösung nach dem letzten Ende der W T anne 
hin metallärmer wird, darf sie nicht mehr so groß sein. 
Bei einer durchschnittlichen Stromdichte von 0,6 A. qm ist eine 
Kathodenfläche von 72 qm für eine Anlage zur Behandlung von 3000 t 
von Durchschnitttailings im Monat erforderlich. 100 Platten von der 
genannten Größe liefern diesen Flächenbetrag. Dieselben werden 
vorher mit Quecksilber amalgamiert, und jede mit einer Klemme ver 
bunden, welche mit dem negativen Pole der Stromquelle in Verbin 
dung steht. 
Zwischen diesen Kathoden befinden sich poröse Zellen, welche mit 
einer halbgesättigten Lösung eines Ammoniumsalzes, wie Chlorid oder 
Sulfat, gefüllt sind. In jeder Zelle ist ein Stab, Streifen oder Prisma 
aus Zink oder Eisen angeordnet und jeder derselben durch Draht mit 
einer anderen Klemme verbunden, welche mit dem positiven Pole der 
Elektrizitätsquelle in Verbindung steht. 
Die Fig. 271 veranschaulicht die Niederschlagswanne im Längs 
schnitte.
	        
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