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den sicheren Bothen nahenden Unglücks. l)a erscholl auf
einmahl die Freudennachricht, der Türke sey geschlagen,
seine Niederlage vollständig, der Verlust, den er an Ge
schützen, Leuten u. s. w. erlitten, unermesslich. Das ver
wickelte nun allerdings das Geschäft der Cometendeuter sehr,
und so war es wohl natürlich, dass über den prophetischen
Sinn dieses Gometen Varianten über Varianten erschienen.
Der eine, Cromerus, zerhaut den Knoten, und nennt den
Cometengeradezu,,Christianis laetum cladeTurcica et tur-
pi fuga Mahometis: u andere suchen dem Cometen sein al
tes Ansehen zu wahren, und beziehen seine Erscheinung
nicht auf die Niederlage der Türken, sondern auf den bald
darauf erfolgten Tod des Helden jener Schlacht, Johann
Corvinus Hunjady, an dem das Christenthum ein mächtiges
Bollwerk gegen die Ungläubigen verlor. Alstedius ignorirt
diess freudige Ereigniss ganz, und spricht bloss von der
Eroberung der Inseln Lemnos, Mitylene und Euboea durch
die Türken. Wieder andere suchen in der Geschichte auf
anderen Orten Befriedigung für ihren Aberglauben, und
nicht zufrieden, auf der einen Seite ein grosses, wirkliches
Welt-Ereigniss, das aber zugleich nicht anders als erfreu
lich seyn konnte, zu finden, grübeln sie so lange, bis sie
in Italien heftige Stürme, Erdbeben, Hungersnoth u. dgl. *)
*) Öen Christen erfreulieh durch der Türken Niederlage uni Muha-
mets schändliche Flucht.