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gehen. Da zeigte Newton, dass diese drey Gesetze Keplers
der Ausfluss eines einzigen durch alle uns erforschbaren
Thcile des WeltalPs geltenden Principes seyen, desselben,
nach dem der Stein auf unserer Erde fällt, und die Planeten
nm die Sonne rollen. So war mit einem Mahle das bis zu
Kepler’s Zeiten unübersehbare Gewirre dieser unzähligen,
von unserem ausser dem Mittelpuncte der Bewegung stellen
den Wohnplatze aus doppelt verwickelt erscheinenden Be
wegungen geregelt. So war dem Menschen mit einem
Mahle vergönnt, die grossartigsten Phänomene der Natur zu
überblicken, ein Band inniger geistiger Vereinigung um all
die tausend und aber tausend Körper zu schlingen, die bis
her in nicht zu enträthselnden Bahnen durch die weiten
Himmelsräume geirrt waren. Denn es bedurfte nicht mehr
feines Newton’schen Geistes, um unter dasselbe Joch, das
die Planeten unter einander verband, auch die Cometen zu
beugen, und die grosse Aufgabe, an der die trefflichsten
Geometer Zeit und Mühe bisher verschwendet, jetzt als
eine Nebensache mit zu lösen. Newton bewies, indem er den
Lauf des herrlichen Cometen von 1680 seiner Lehre ge
mäss berechnete, dass die Parabel, die sich dem Lanfe der
Cometen so sehr anzuschliessen schien, nur eine Näherung
der Wahrheit sey, dass diese seltenen Himmelskörper nur
indem uns sichtbaren, ihren Sonnennähen benachbarten Thei-
len ihrer Bahnen in dieser krummen Linie zu gehen schei
nen, und dass sie eigentlich wie die Planeten in Ellipsen
um die Sonne kreisten.