Full text: Ueber Kometen

umgebende und sehr dichte Wasserschichte. Spater prä- 
zipitirten sich mit jener Nebelhülle auch die leichtern irdischen 
Substanzen, und formten um jene Wasserschichte eine feste 
Kruste, die er mit der Schale eines EyeS vergleicht. Noch 
spater erfolgte aus der schon klaren Nebelhülle der Nieder 
schlag unseres Wassers der Meere und Flüsse, welches viel 
leichter war, als das jener ersten unterirdischen Wasserschichte; 
welche jene erdige Kruste bedeckte, und auch all mehreren 
Orten, durch die Spalten dieser Kruste, zum Theil abwärts 
sank, und sich mit dem unteren dichteren Wasser vermischte. 
Der noch übrige Theil der ehemaligen Nebelhülle unseres 
irdischen Kometen endlich war keines weiteren Niederschlages 
mehr fähig, und blieb daher über dem letzten Wasser in Dunst 
gestalt hangen, wo er jetzt unsere Atmosphäre bildet. 
Indem die auf diese Weise konstituirte Erde, die nun 
die Kometennatur ganz ausgezogen und dafür die eines 
Planeten angenommen hatte, ihrer endlichen Ausbildung mit 
scheinbarer Ruhe und Sicherheit entgegen ging, erschien im 
Jahre 2343 oder 2349 jener verhau gnißv olle Komet. Seine 
Masse war, nach Whistons Behauptung, deren Gründe 
er aber nicht mitzutheilen für gut gefunden har, sechsmal 
größer, als die des Mondes, und seine Annäherung an die 
Erde soll bis auf 2000 deutsche Meilen betragen haben. Ja 
sogar den Punkt der Erde, welcher dem Kometen am näch 
sten war, weiß er mit der größten Genauigkeit anzugeben. 
Es war einer der höchsten Bergspitzen des Taurus im heutigen 
Paschalikate Erzerum, unter der Lange von 62°38 / , und der 
nördlichen Breite von 39°4o', und wenn man diesen Punkt 
auf der Karte nachsieht, so ist kein weiterer Zweifel, daß es die 
mit ewigem Schnee bedeckte Spitze des Berges — Ararat 
gewesen seyn muß, auf welchem die Arche Hängen blieb. 
Als nun der Komet unserer armen Erde so nahe ge 
kommen war, mußte er natürlich die Gewässer derselben an 
sich ziehen, so wie noch heut zu Tage der Mond unsere Meere
	        
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