Full text: Ueber Kometen

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mete» aus dem Äther der Himmelsluft, die sich zuweilen an 
einzelnen Orten anhäuft und verdichtet. 
Wieder andere sogenannte Astronomen behaupteten, daß 
die Dünste, welche sich im Welträume sammeln, als Kometen 
nach der Sonne ziehen, um dort, wie in einem Kessel, aus 
gekocht zu werden, wo sie dann, nach ihrer Reinigung, am 
Himmel als Planeten figuriren sotten. ClaudiusComirs 
läßt sie im Gegentheile ursprünglich aus der Sonne kommen, 
aus welcher sie, gleichsam als aus einem Schmelzofen, wie 
Schaumblasen oder wie Luftballons in die Höhe steigen, und 
sich daselbst so lange erhalten, bis sie platzen. Libertuö 
Fromond sieht sie als die Verkündiger des nahen Unter 
gangs der aristotelischen Philosophie an, die damals, zu 
Ende des sechzehnten Jahrhunderts, bereits in ihren letzten 
Zügen lag. Fortunatus Licetus war der Ansicht, daß 
die Feuersäule bei dem Durchzuge der Israeliten durch das 
rothe Meer ein Komet gewesen sey, der sich zur Erde herab 
gelassen habe, um den Juden als Laternenträger zu dienen. 
Damascen us sagt, cometas creavi 3 Deo ex nihilo et ' 
moveri, quo libuerit, per angelos ad terrendos mortales 
et signißcandas clades, eine Meinung, die von Tann er us 
als eine opimo christiano philosopho perquam dignissima 
gepriesen wird. Der spanische Mönch Valderama im 
siebenzehnten Jahrhundert läßt die Kometen durch böse Gei 
ster ans dem Höllenpfuhle heraustreiben, um den Menschen 
dadurch eine heilsame Furcht einzujagen. Der gelehrte B odi- 
nus endlich hält sie für die Geister abgeschiedener großer 
Menschen, die sich durch höhere Verstandesgaben vorzüglich 
ausgezeichnet haben, und findet es sehr natürlich, daß die 
Erscheinung dieser Kometen, oder eigentlich die Verschwin- 
dung so vorzüglicher Geister von der Erde, immer Noth und 
Unglück verkündige, weil es nämlich dann den Zurückgeblie 
benen am Verstände fehlen muß. Riccioli findet diese 
Meinung sehr lächerlich, nennt sie ein deliramentum animi 
Littrow. über Kometen.
	        
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