= 82 —-
und widmet ihrer Widerlegung mehrere Folioseiten in seinem
voluminösen Almagestum novum.
Es ließen sich leicht noch mehrere dergleichen artiger Dinge
anfuhren, wenn ich nicht besorgen müßte, daß die Leser be
reits eben so müde sind, sie anzuhören, als ich es bin, sie
zu erzählen. Wozu auch, da jede neue Erzählung doch nur
wieder den alten und langst bewährten Ausspruch Cicero's
bestätigen würde: Nihil est tarn absurdum, quod non ali-
quis philosophorum adiirmasset.
Über die Bedeutung der Kometen.
Sie sind Unglückspropheten. — Dieser Glaube
ist so alt, als unsere Menschengeschichte. Wo immer ein
Krieg, eine Pest, ein Erdbeben u. d. gl. entstanden ist, da
war es ihre Schuld. Besonders aber sollen sich die Kometen
sehr gern mit den Schicksalen der großen Herren abgegeben
haben, da doch gerade diese sich um die Kometen von jeher beinahe
gar nicht zu bekümmern pflegten.— Daß aber dieß kein bloßer
Köhlerglaube des gemeinen Mannes, sondern daß es die
beinahe allgemeine Ansicht der sogenannten Gebildeten jeder
Zeit und jedes Volkes gewesen ist, davon werden wir sogleich
einige Proben sehen. Aus guten Gründen wollen wir jedoch
diese Beispiele aus der Vorzeit nehmen, obschon wir auch
in unseren Tagen durchaus keinen Mangel daran haben.
Denn es gibt leider in allen Zeiten nur zu viele, welche
von den anderen, ohne zu wissen, warum, für Gebildete oder
wohl gar für Gelehrte gehalten werden, obschon ihre Kennt
nisse, in Beziehung auf das Größte und Schönste, womit
der menschliche Geist sich beschäftigen kann, in Beziehung auf
die Erscheinungen und die Gesetze der Natur, oft in Nichts
von denen des übrigen Haufens sich unterscheiden.
Besonders zeichneten sich auf diesem Gemeinplätze die al
ten Römer aus, die Jedermann aus ihrem Livi u s u. a. als das