Belli mala signa, Cometae.
{Tibull.)
Crine ut fiammifero terret fera regna Cometes,
Scintillans sidus terrisque extrema minatur.
{Sii. Italie.)
Nur ein einziges Beispiel von Furchtlosigkeit konnte ich
bei den alten Römern finden, und auch dieses wird vielleicht noch
manchen zweideutig erscheinen. Als die Astrologen dem Kai
ser Vespa si an den neu erschienenen und sehr behaarten
Kometen des Jahres 80 nach CH. G. mit sehr bedenklichen
Mienen zeigten, drehte er sich, wie Dio Cassius erzählt,
scherzend auf der Ferse um , und sagte: Der geht nicht mich,
sondern den reichen Perser-König an, der eben so struppichte
Haare hat, wahrend ich nur ein armer Kahlkopf bin.
Die Schriftsteller, besonders die Historiker der Alten
sind voll von Zusammenstellungen der Kometen mit den wich
tigeren Begebenheiten ihrer Geschichte. Nach Plinius er
schien ein großer Komet im Jahre 480 vor Christi Geburt
zur Zeit der Schlacht bei Marathon, und 469 bei der Ge
burt des Demoeritus; nach Thucydides erschien 43 »
vor Christo einer zum Anfange des peloponnesischen Krieges;
nach Seneka 412 vorChristo zur Geburt des Archelaus,
Königs von Mazedonien, und 356 zur Geburt Alexanders
des Großen, so wie 1 3 o zur Geburt des M i t h r i d a t e s.
Nach Joseph u s verkündigte im Jahre 70 nach Christo ein
großer Komet, der das ganze Jahr durch gesehen wurde,
die Zerstörung Jerusalems. Eben so waren die Geburts
und Todesjahre von Mahomed, Karl dem Großen,
Dschingis ch an, Bajazet u. s. f., wie auch blutige
Kriege, Erdbeben, weit verbreitete Epidemien u. d. gl. durch
Kometen, und wie zu erwarten, immer durch ganz besonders
große und fürchterliche Kometen ausgezeichnet, wobei übri
gens nichts darauf ankam, ob der Komet, der solche Ereig
nisse ankündigen sollte, einige Jahre früher oder später an-