Full text: Ueber Kometen

woraus also, gegen die bisherige Voraussetzung, folgen 
würde, daß die Kometen mehr Kalte als Wärme bringen, 
und daß die mittleren Jahre an Kometen am fruchtbarsten 
find. Allein auch dieser Schluß ist offenbar nicht sicher. Die 
Jahre i 8 o 5 und *8o8 waren sehr kalt, und hatten doch, das 
erste 2, das andere sogar 4 Kometen. Die Jahre 1822 und ,827 
waren wieder beide sehr warm, und doch hatte jedes 3 Kometen. 
Das heißeste von allen, das Jahr >822, hatte 3 , und das 
kälteste, i 8 o 5 , hatte 2 Kometen. Die drei auf einander fol 
genden Jahre 1825, 26 und 27 hatten zusammen sogar 12 
Kometen, und doch ist kein einziges von ihnen, weder durch 
Wärme, noch durch Kälte ausgezeichnet, da sie alle drei zu 
den mittleren Jahren gehören.— Ich könnte leicht noch eine 
zroße Anzahl ähnlicher Zusammenstellungen von anderen 
Sternwarten mittheilen, die alle auf dasselbe Resultat füh 
ren. Aber das Vorhergehende wird hinreichen, jedem, der 
sich durch Thatsachen überzeugen lassen will, zu beweisen, 
daß man von diesem gerühmten Einflüsse der Kometen auf 
die Tempe unserer Jahreszeiten dasselbe sagen kann, 
was Cicero in seinem Briefe an Attiens sagt: De eo, 
quod scribis, nihil est. 
Wenn man auf die Gründe zurück gehen will, auf wel 
chen dieser Einfluß der Kometen beruhen soll, so finden wir 
daö bisher aus bloßen Thatsachen oder aus wirklichen Beob 
achtungen gefundene Resultat vollkommen bestätiget. Ein 
Komet kann unsere Temperatur nur auf drei Wegen verän 
dern: entweder durch seine Anziehung, oder durch die Wärme 
strahlen, welche er uns zuschickt, oder endlich durch die un 
mittelbare Einwirkung der Dünste seines Schweifes, wenn 
dieser der Erde begegnet und sich vielleicht mit unserer Atmo- 
sphäre vermischt. 
Uber die Wirkungen eines Durchganges der Erde durch 
den Schweif eines Kometen ist bereits oben S. 33 gesprochen 
worden. Der Komet von 1811 hatte, wie wir alle uns noch 
Littrow. Über Kometen. n
	        
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