Full text: Ueber Kometen

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Diese beiden Thatsachen sind aber offenbar unvereinbar 
mit jener Voraussetzung, daß diese Thiere aus den Tropen-- 
ländern, ihrem eigentlichen Wohnorte, durch irgend eine 
gewaltsame Überschwemmung nach den nördlichen Gegenden 
der Erde gebracht worden seyn sollen. Denn wenn diese 
beiden großen Thiere nicht gleich nach ihrem Tode in der 
Erde oder im Eise eingefroren sind, so ist diese Erhaltung 
ihrer Haut und ihres Fleisches ganz unerklärbar, da dasselbe, 
auf dem weiten Wege von Süden nach Norden, schon lange 
vor der Ankunft in Sibirien, in Verwesung übergegangen seyn 
würde. Ja selbst schon die gute Erhaltung ihres Äußeren, 
die von keiner größeren Verletzung zeigt, spricht gegen einen 
so gewaltsamen Transport dieser Thiere. 
Man müßte also, um den Kometen und die Hypothese 
von seinem Zusammentreffen mit der Erde zu retten, anneh 
men, daß diese Thiere in der Vorzeit dort gelebt haben, wo 
wir jetzt ihre Überreste sinden, und daß jene zwei seit Jahr 
tausenden vielleicht zufälliger Weise so wohl erhaltenen Thiere 
durch irgend einen plötzlichen Unfall, z. B. durch einen Ein 
sturz des Bodens, ihren Tod gefunden haben, und durch ihre 
Umgebung von Eis oder gefrorner Erde vor ihrer weiteren 
Zerstörung bewahrt worden sind. 
Wenn aber die Thiere, welche jetzt nur in den heißen 
Zonen leben können, in den nun kalten Gegenden gelebt 
haben, so müssen auch diese letzter» in der Vorzeit zu den hei 
ßen gehört haben, und eine so gewaltsame Verwandlung 
unserer Erde läßt sich doch wieder nur durch den Anstoß eines 
Kometen erklären, welcher nämlich allein die Lage der Erd- 
a.re ändern könnte. Allerdings, wenn nämlich jene beiden 
Thiere auch gewiß dieselben sind, welche wir jetzt noch 
unter diesen Namen in den Tropenländern finden. Ist aber 
dieß der Fall? — Wir wollen sehen. 
Nach der Aussage, nicht bloß der Jakuten, welche diese 
Thiere gefunden und ausgegraben, sondern auch der russischen
	        
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