der Thian - Ghan und die Berge von Armenien und Erzerum
gehören, so daß daher dieDazwischenkunft eines Kometen auch
hier, wie bei den früher beobachteten Erscheinungen, nicht
nothwendig, ja selbst ganz unangemessen erscheinen muß.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Temperatur des mitt
leren und nördlichen Europa höher geworden, oder daß es
nun daselbst wärmer ist, als zu den Zeiten, wo diese Gegen
den noch mit undurchdringlichen Wäldern und Sümpfen be
deckt waren. Die Beschreibungen, die Ta eit ns von dem
alten Germanien gegeben hat, stimmen mit dieser Voraus
setzung sehr wohl überein. Minder gegründet scheint aber
die in unseren Tagen so häufige Klage, daß seit fünfzig oder
hundert Jahren unser Klima wieder kälter, die Sommer küh
ler und die Winter rauher geworden seyen. Das Thermo
meter, welches erst seit dem Anfange des achtzehnten Jahr
hunderts mehr in Gebrauch gekommen und seit den letzten
Dezennien beinahe überall verbreitet ist, hat uns in den
Stand gesetzt, den gänzlichen Ungrund dieser Klage zu be
weisen, und die Behauptung über jeden Zweifel zu erheben,
daß die Temperatur der meisten Gegenden Europa'S seit dem
letzten Jahrhundert sich durchaus nicht bedeutend geändert hat.
Die mittlere jährliche Temperatur der beiden Pole unse
rer Erde ist uns noch unbekannt, weil unsere Schiffer bisher
nicht bis zu ihnen vordringen konnten. Für den Südpol
wird dieß auch wohl immer unmöglich seyn. Dem Nordpole
aber haben wir unS bisher schon bis auf den 82^ Breite
grad genähert. Man fand z. B. in den Gegenden Nordame-
rika's folgende Temperaturen.
Breite-
Mittlere Temperatur.
'— v —'
—-/*
Kumbcrlandhoi^se
54° 0 .
. , . •— o°.4 Reaumur.
Fort Entreprise
640>0 .
- • • — 7°4 »
Winter - Island
66 ° i 3
. . — m°.o »
Melville - Island
75° 0 . .
. . —- 140.8 »