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Da diese Temperaturen nahe genug gleichförmig mit der
Breite der Beobachtungsorte sich andern, so laßt sich daraus,
wenigstens mit Wahrscheinlichkeit, die mittlere Temperatur
des Nordpols gleich — 25°.6 R. ableiten. Dieß seht aber
voraus, daß das Festland von Amerika sich bis zu dem Nord
pole erstrecke, was uns noch immer unbekannt ist. Sollte
dieser Pol ringsum auf große Strecken von dem Meere um
geben seyn, so würde die mittlere Temperatur desselben viel
warmer, und zwar, nach den ähnlichen Beobachtungen der
Wallfischfänger um Grönland und Island, nahe — i 5 R.
seyn. Man sieht daraus, wie sehr sich der große Astronom
Tobias Mayer geirrt hat, der vor etwa 60 Jahren, übri
gens nur aus theoretischen Gründen, behauptete, daß die Tem
peratur des Nordpols der Erde gleich o° seyn müsse.
Das Vorhergehende gilt aber nur von der mittleren
jährlichen Temperatur eines Ortes, d. h. von derZahl, die man
erhält, wenn man die durch den Lauf eines ganzen Jahres
täglich mehrmal angestellten Thermometerbeobachtungen in
eine Summe bringt, und diese Summe durch die Anzahl aller
einzelnen Beobachtungen dividirt. — Anders verhält es sich
mit diesen einzelnen Beobachtungen selbst, die oft sehr be
trächtlich von jenem Mittel abweichen können.
So beobachtete Kapitän P arry auf der Insel Ingulik
(nördliche Breite 69 und westliche Länge von Ferno 64°),
deren mittlere Temperatur — 12° ist, in der Mitte des
Winters durch mehrere Wochen einen Thermometerstand von
— 3 o bis — 32 R., und auf der Melville-Insel (nördliche
Breite 7 5 0 und westliche Länge 93°) im Februar 1820 sogar
— 35 ° und — 36 " R. Solche Orte sollte man für Men
schen und Thiere nicht weiter bewohnbar halten. Allein auf
Ingulik leben zahlreiche Eskimau,r-Horden, und wohnen da
selbst in Hütten, welche sie sehr kunstreich aus dem harten
Schnee ihres Landes erbauen. Sie behalten diesen Schnee,
wie wir unsere Sandsteine, und fügen sie sehr genau an ein--