Full text: Ueber Kometen

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die erste wahre und brauchbare Methode, ihre Bahnen zu 
berechnen, bekannt gemacht hat. Halley wandte diese 
Theorie sogleich mit dem glücklichsten Erfolge auf den Kome 
ten von 1682 an, dessen Umlaufszeit er bestimmte und der 
seitdem von ihm den Namen trägt. 
Ihm folgten spater mehrere andere Astronomen, welche 
die von ihm aufgestellte Methode entweder zu vereinfachen 
oder zu vervollkommnen suchten. In der That ist Newtons 
Konstruktion, die er, nach mehreren anderen Versuchen, in 
seinem unsterblichen Werke Princip, philos. nat. vorträgt, 
zwar sehr schön und sinnreich, aber auch durch die vielen 
wiederkehrenden Versuche, welche sie voraussetzt, für die Aus 
übung beschwerlich. 
Eine der einfachsten und kunstlosesten dieser späteren 
Methoden ist die, welche Lacaille bekannt gemacht und 
nach ihm Pingre und La lande erläutert haben. Sie 
beruht zwar auch auf falschen oder willkürlichen Voraussetzun 
gen, die aber allmählig verbessert werden, und sie hat vor 
den meisten der übrigen den großen Vorzug, daß sie sich 
keine solchen Hypothesen erlaubt, die zwar die Berechnung 
abkürzen, aber auch zugleich eine große Annäherung an die 
Wahrheit unmöglich machen. 
Boskowich gab eine andere Auflösung dieses Prob 
lemes, in welchem er das kleine Stück der Kometenbahn, 
welches zwischen den drei Beobachtungen enthalten ist, als 
eine gerade Linie ansieht, welche von dem Kometen gleich 
förmig mit derjenigen Geschwindigkeit durchlaufen wird, die 
er in der Mitte dieses Stückes seiner Bahn hatte. — L a m- 
bert gab zwei Auflösungen. In der ersten setzt er voraus, 
daß die gerade Linie, welche den Kometen in den beiden 
äußeren Beobachtungen verbindet, durch die Entfernung der 
Sonne von dem Kometen in der mittleren Beobachtung im 
Verhältniß der Zwischenzeiten geschnitten werde. Die zweite 
ist zwar sehr scharfsinnig und kunstreich, aber, wie es
	        
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