— 155 -----
die erste wahre und brauchbare Methode, ihre Bahnen zu
berechnen, bekannt gemacht hat. Halley wandte diese
Theorie sogleich mit dem glücklichsten Erfolge auf den Kome
ten von 1682 an, dessen Umlaufszeit er bestimmte und der
seitdem von ihm den Namen trägt.
Ihm folgten spater mehrere andere Astronomen, welche
die von ihm aufgestellte Methode entweder zu vereinfachen
oder zu vervollkommnen suchten. In der That ist Newtons
Konstruktion, die er, nach mehreren anderen Versuchen, in
seinem unsterblichen Werke Princip, philos. nat. vorträgt,
zwar sehr schön und sinnreich, aber auch durch die vielen
wiederkehrenden Versuche, welche sie voraussetzt, für die Aus
übung beschwerlich.
Eine der einfachsten und kunstlosesten dieser späteren
Methoden ist die, welche Lacaille bekannt gemacht und
nach ihm Pingre und La lande erläutert haben. Sie
beruht zwar auch auf falschen oder willkürlichen Voraussetzun
gen, die aber allmählig verbessert werden, und sie hat vor
den meisten der übrigen den großen Vorzug, daß sie sich
keine solchen Hypothesen erlaubt, die zwar die Berechnung
abkürzen, aber auch zugleich eine große Annäherung an die
Wahrheit unmöglich machen.
Boskowich gab eine andere Auflösung dieses Prob
lemes, in welchem er das kleine Stück der Kometenbahn,
welches zwischen den drei Beobachtungen enthalten ist, als
eine gerade Linie ansieht, welche von dem Kometen gleich
förmig mit derjenigen Geschwindigkeit durchlaufen wird, die
er in der Mitte dieses Stückes seiner Bahn hatte. — L a m-
bert gab zwei Auflösungen. In der ersten setzt er voraus,
daß die gerade Linie, welche den Kometen in den beiden
äußeren Beobachtungen verbindet, durch die Entfernung der
Sonne von dem Kometen in der mittleren Beobachtung im
Verhältniß der Zwischenzeiten geschnitten werde. Die zweite
ist zwar sehr scharfsinnig und kunstreich, aber, wie es