Full text: Ueber Kometen

rollimeli um die Sonne bewegen ; sie würden derselben in immer 
engeren Windungen stets näher kommen, und endlich sämmt 
lich auf sie stürzen, und zugleich dadurch die Zerstöruug des gan 
zen Systemes nach sich ziehen. Diese Vereinigung mit der 
Sonne würde sogar schon nach dem ersten Umlaufe der Pla 
neten Statt haben, wenn sie von der Sonne im verkehrten 
Verhältnisse der fünften Potenzen der Entfernungen ange 
zogen würden. Bei noch anderen Verhältnissen würde die 
Bewegung dieser Himmelskörper so verwickelt seyn, daß keine 
weitere Berechnung derselben mehr möglich wäre. Bei die 
sen und vielen anderen Gesetzen würde also das ganze Sy 
stem entweder völlig aufgelöst, oder doch bald sehr gewaltsamen 
Änderungen unterworfen werden, durch welche die Erhaltung 
desselben sehr großen Gefahren ausgesetzt seyn könnte. Auch läßt 
sich leicht zeigen, daß nur dieses von der Narur vorzugs 
weise gewählte Gesetz die wichtige Eigenschaft besitzt, daß die 
Bewegungen der Himmelskörper, nicht von der absoluten 
Größe des Systemes, sondern bloß von den Verhältnissen 
seiner Theile zu einander abhängig sind, während für jedes 
andere Gesetz die geringste Veränderung des Maßstabes, auch 
wenn die Verhältnisse der Theile ungeändert blieben, eine 
ganz andere Welt zur Folge haben würde. 
Zwar haben auch bei diesem Gesetze Störungen der Pla 
neten unter einander Statt, da jeder derselben nicht bloß von 
der Sonne, sondern auch von allen übrigen Planeten ange 
zogen wird. Allein dieser Umstand, der sich überhaupt bei 
keinem Gesetze vermeiden läßt, wird eben durch dieses Gesetz 
der Natur auf eine äußerst merkwürdige Weise so modisizirt, 
daß aus diesen Störungen nie eine eigentliche Zerstörung des 
Ganzen entstehen kann, Die Analyse zeigt uns, daß diese 
sogenannten Perturbationen der Planeten keinesweges immer 
in demselben Sinne fortschreiten oder sich in der Folge der 
Zeiten anhäufen, sondern daß sie vielmehr, wie die periodi 
schen Schwingungen eines Pendels, bald vor- bald rück-
	        
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