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konstant und immer dieselben bleiben. — Auch von
dieser wichtigen Erscheinung hat uns die neuere Analyse Re
chenschaft gegeben, und ihr Grund liegt in dem einfachen
Ilmstande, daß die Umlaufözeiten der Planeten
unter sich inkommensurabel sind, d. h. daß man
auch nicht zwei derselben finden kann, deren Umlaufszeiten
sich gegen einander genau so, wie irgend zwei ganze Zahlen ver
halten. Die Natur scheint für diese Inkommensurabilitat
der Größen eine besondere Vorliebe zu haben, da wir sie so
oft in ihren Werken wieder finden. Hier aber hat sie von
ihnen, zur Erhaltung ihrer Schöpfung, einen äußerst wich
tigen Gebrauch gemacht.
Drei Dinge sind es also, welche uns die Dauer unseres
Sonnensystemes verbürgen^ die Bewegung aller Planeten
nach derselben Seite, die ursprüngliche Kleinheit der Ex
zentrizitäten und Neigungen ihrer Bahnen , und endlich die
Jnkommensurabilität ihrer Umlaufszeiten. — An so zarten
Fäden hängt daher unsere und die Existenz aller dieser Welten,
welche uns umgeben, und durch so einfache Mittel wußte die
Natur den großen Zweck, die Erhaltung ihres Werkes, zu er
reichen. Alles vereinigt sich, uns zu überzeugen, daß diese
Erhaltung auch in ihrer Absicht gelegen habe, und es kann
für den aufmerksamen Beobachter der Natur keinem weiteren
Zweifel unterliegen, daß diese bewunderungswürdige Ein
richtung unseres Planetensystemes nicht zufällig, sondern daß
sie, den wichtigen Zweck der Dauer desselben zu sichern, mit
Vorbedacht getroffen worden ist.
Allein eine auch noch so lange Dauer ist doch noch keine
ewige Dauer, und diese letzte, scheint es, ist uns durch
nichts verbürgt. Welchen Anspruch hätten auch wir und
alles, was uns umgibt, aufeine solche Forderung? — Wenn die
Natur, wie wir gesehen haben, für die Dauer der Welten
besorgt ist, so ist sie es nicht minder, wie wir noch täglich sehen,
für die Dauer aller Geschöpfe, welche mit uns diese Erde