wohl, als der Untergang derselben, wenn ihre Bestimmung
erfüllt ist, in dem Rathschluffe Dessen liegen, vor dem die
Welten nur Staub und Jahrtausende nur Augenblicke sind,
und dessen Absichten wir nicht zu ergründen vermögen.
Auch sie also, diese Sonnen, diese Sterne, welche unzähli
gen Planeten und Kometen und ihrer Bewohnern Leben, Licht
und Warme geben— auch sie werden einmal fallen und ver
gehen, wie wir und alles, was da lebt, vergehen muß, wenn
es seine Zeit gedauert und seine Absicht erreicht hat. Wenn
sie verblüht haben, werden sie abfallen, wie welke Blätter,
mit welchen die Winde spielen, und von ihnen wird keine
Spur mehr gefunden werden. Und wie auf den Gipfeln un
serer Berge und in den Höhlen unserer Erde die Überreste
der Thiere und Pflanzen einer langst entschwundenen Vor- '
welt zerstreut liegen, so werden einst auch die morschen Trüm
mer des himmlischen Baues über uns in dem Weltenranme
zerstreut werden. — Oder ist es an u n ö, sich darüber aufzu
halten? Verkündigen uns denn nicht alle unsere Umge
bungen dasselbe Loos mit nur zu lauter Stimme?— Mit je
dem Tage, mit jedem Augenblicke eilen wir selbst unserem
Grabe näher. Jedes Jahr reißt neue Freunde aus unserer
Mitte, neue Geliebte von unserem Herzen, und nur zu bald
werden wir den Vorangegangenen folgen auf jener dunklen
Straße, von der Keiner mehr zurückkehrt. Ja nicht bloß
der Mensch, dieses viel zu gebrechliche Wesen, um auf Dauer
Anspruch zu machen, auch die Werke seiner Hände, an welchen
er Jahrtausende mühsam baute, um ein Denkmal seines kurzen
Daseyns zu hinterlassen, auch si e sind dem allgemeinen Schick
sale nicht entgangen. Oder wo sind die Tempel und Altäre der
Vorzeit? Wo die Palläste der Mächtigen der Erde und die
Städte ihrer Sklaven? Wo ist Thebe mit ihren hundert Tho
ren, wo Ninive, Palmyra, Babylon und Karthago? —
Sie sind in Staub zerfallen und ihre Stätte wird nicht mehr
gefunden. Dieselbe Welle der Zeit, die sie getragen hat,