Full text: Ueber Kometen

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Wahrheit schon in frühen Zeiten erhoben hatten. So wa 
ren z. B. fast alle Erscheinungen der, bisher gesehenen Ko 
meten in zwei Hälften getheilt, in deren einer das Gestirn 
Morgens, kurz vor Sonnenaufgang in Osten, in deren 
zweiten es Abends, kurz nach Sonnenuntergang in Westen, 
oder umgekehrt sichtbar war. Zwischen diesen beiden Perio 
den hatte man regelmäßig diese Art von Himmelkörper aus 
dem Gesichte verloren. Eine nähere Betrachtung lehrte bald, 
daß in der ersten Hälfte der Sichtbarkeit das Gestirn der 
Sonne sich immer nähere, daß es dann in ihren Strahlen 
verschwinde, und sich erst nach und nach aus der blendenden 
Umgebung los winden, und sich uns zum zweiten Male zei 
gen kann, wo es dann auch sich von der Sonne immer mehr 
und mehr entfernt. 
Ein, mit den Erscheinungen der unteren Planeten, die 
ihnen die Benennungen von Morgen- und Abendsternen gab, 
so ganz analoger Verlauf ihrer Sichtbarkeit mußte wohl 
schon früh die Vermuthung wecken, daß die Kometen 'sich 
um die Sonne bewegen, eine Vermuthung, die bald halt 
bare Stützpunkte an weiter vorgedrungener Forschung, wie 
z. B. an Apian's Beobachtung fand, daß die Schweife 
dieser Himmelskörper beinahe ohne Ausnahme auf dem der 
Sonne entgegengesetzten Theile derselben stehen. Es be 
durfte also lange des Scharfsinnes nicht, der ihm zu Ge 
bote stand, um Newton auf jenen Gedanken zu leiten. 
Er versuchte, seine Lehre auf den Kometen von 1680 anzu 
wenden , und fand seine Erwartungen auf das glänzendste 
bestätigt, da sich seinen Rechnungen gemäß, alle von dem 
Gestirne gemachten Beobachtungen darstellen ließen. Nun 
weiter keinem Zweifel Raum gebend, erklärte er die Kometen 
für, den Planeten im Grunde gleich zu stellende Körper, 
die sich nur durch die große Ercentricität der Ellipsen, in 
denen sie sich, gleich jenen, um die Sonne bewegen, und etwa 
durch das Gefüge ihrer Masse, also durchaus nicht wesentlich
	        
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