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leuchtenden Flüssigkeit erfüllt annimmt, die zuweilen bei den
Polen der Erde hervortritt, und, indem sie sich über die
ganze Erde ergießt, jenes Phänomen erzeugt. Hierher ge.
hört wohl auch seine Idee, das Alter der Welt aus, durch
Jahrhunderte fortgesetzten Beobachtungen über den Salzge
halt des Meerwassers zu erforschen, der sich, weil die Flüsse,
seiner Meinung nach, dem Meere diesen Bestandtheil aus
den Binnenländern zuführen, im Laufe der Zeiten vermehren
müsse. Auf solche sonderbare Verirrungen treffen wir bei
sonst durchaus vorzüglichen Männern sooft, daß wir sie ihnen
um so weniger verargen können, als wir eben diesem schrau-'
kenlosen Wesen ihres Geistes die größten Entdeckungen
verdanken.
Seine ausgezeichneten Talente und seine Geistesgegen
wart sicherten ihm den Beifall jeder Gesellschaft; seine
Antworten waren schnell und treffend, seine Urtheile tief
und offen. Diese Eigenschaften waren es vorzüglich, de
nen er Peter des Großen innige Freundschaft ver
dankte, der ihn bei seinem Aufenthalte in England kennen
lernte.
Er wurde von allen geliebt, denn er liebte alle. Sein
feuriger Geist, sein gefühlvolles Herz waren im Umgänge
von einer Wärme durchglüht, die nur das Vergnügen
an diesem zu bewirken schien. Er war frei und entschie
den in seinen Maßregeln, gerecht in seinen Urtheilen, ge
regelt in seiner Lebensart, sanft und leutseelig, mittheil
sam, großmüthig und uneigennützig. Erbahnte seinem Vater
lande durch Vermehrung der Hülfsmittel seiner Marine den
Weg zu unermeßlichen Reichthümern, und that nie das ge
ringste, sich selbst zu bereichern. Er lebte und starb als ein
wenig vermöglicher Mann. Fremder Ruhm beunruhigte ihn
nie, ehrsüchtiges Treiben war seinem Wesen fremd. Ihm
galten alle Nationen, alle Parteyungen der Gelehrten