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Wenn die Astronomen die Wiederkunft eines Kometen
ankündigen, so verstehen sie darunter im Allgemeinen nicht
eigentlich, wann das Gestirn sich unsern Augen zeigen werde,
sondern sie beschranken sich in der Regel darauf, die Zeit an
zugeben, zu welcher der Komet sich auf dem der Sonne
nächsten Punkte seiner Bahn befindet, d. h., zu welcher er
sein Perihelium (Sonnennähe) erreicht. Sie wollen damit
gar nicht gesagt haben, daß man den Kometen zu dieser
Zeit sehen werde; ja sehr oft verschwinden solche Himmels
körper gerade au diesen Stellen ihrer Bahn für unser Auge,
da es immer ein eigenes günstiges Zusammentreffen von Um
ständen erfordert, um sie in dieser blendenden Nähe uns noch
wahrnehmen zu lassen. Die Astronomen wollen vielmehr
nur angeben, wo der Komet sich in seiner Bahn zu einer
bestimmten Zeit aufgehalten habe, um daran, als an einen
festen Anhaltspunkt, die Schlüffe über den Ort desselben zu
irgend einer anderen Zeit zu knüpfen. Sie könnten zu diesem
Behufe eben so gut einen anderen Punkt der Kometenbahn
betrachten; aber theils der Umstand, daß diese Gestirne sich
eben nur in der Nahe ihrer Perihelien, nämlich gewöhnlich
vor oder nach denselben der Erde zeigen, theils andere
Gründe, die hier nicht füglich auS einander gesetzt werden
können, bestimmten sie, diesen Sonnennähen selbst den Vor
zug zu geben.
Es gehört zu den schwierigsten Aufgaben der rechnen
den Astronomie, die Zeit, wann ein Komet sein Perihelium
erreicht, vorauszusagen; denn au und für sich ist dieselbe
schon durch eine Unzahl von Umständen in der Bahn des Ko
meten , den Stellungen der sie störenden Planeten u. s. w.
bedingt, und überdies; hat man sich seit der vorletzten Er
scheinung des En cke'schen Kometen im Jahre >828 von
dem Daseyn eines widerstehenden Mittels überzeugt, welches
den Raum unseres Planetensystemes erfüllt, und das, wenn