Full text: Ueber Kometen

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Wenn unsere Vorgänger eben so fleißig gewesen wären, wie 
viel mehr Kometen würden wir jetzt kennen, seit nahe vier 
Jahrtausenden, selbst diejenigen abgerechnet, welche in dieser 
Zeit mehr als ein Mal zu uns zurückgekehrt sind. Dazu kömmt 
noch, daß viele derselben, wenn sie auch in die Nähe der 
Erde kamen, doch eine zu südliche Lage hatten, und nur von 
der anderen Hemisphäre der Erde gesehen werden konnten, 
von Neuholland oder von dem Staatenlande, wo man weder 
Geschichte zu schreiben, noch Kometen zu beobachten pflegt. 
Gar manche endlich waren nur bei Tage über unserem Hori 
zonte, oder erschienen nur bei trübem Wetter, und blieben da 
her gänzlich unbemerkt. Immerhin sieht man, daß die wahre 
Anzahl dieser Himmelskörper die oben erwähnte Zahl von 
5 oo gewiß sehr weit, und vielleicht über das Zehnfache über 
steigen wird. 
Man muß der Wahrscheinlichkeit gemäß annehmen, daß 
diejenigen Punkte des Himmels, in welchen ein Komet seine 
Sonnennähe erreichen kann, durch den ganzen Raum des 
Weltalls gleichförmig vertheilt sind. Nun findet man, von 
den bisher gesehenen Kometen 20, deren Sonnennähe in 
nerhalb der Merkursbahn, und nahe 60, deren Sonnennähe 
innerhalb der Venusbahn um die Sonne liegen. Diese bei 
den Zahlen verhalten sich aber nahe, wie die Quadrate 
der Halbmesser dieser beiden Planetenbahnen, die nach S. 6. 
für den Merkur 4 und für die Venus 7, also ihre Quadrate 
16 und üy sind. Setzt man dieses Verhältniß, für dessen 
Richtigkeit man noch manche andere gute Gründe hat, auch 
auf die übrigen Planetenbahnen fort, so würde daraus fol 
gen, daß die Anzahl der Sonnennähen, diezwischen die Bahn 
der Venus und zwischen die des Uranus fallen, sich wie die 
Quadrate von 7 und 196, d.h. wie die Zahlen 49 und 38416, 
verhalten, oder da es, nach dem Vorhergehenden, 60 Kome 
ten gilt, deren Sonnennähe innerhalb der Venusbahn fallt, 
so gibt es 60 Mal 88416, dividirt durch 49, d. h. so gibt
	        
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