Full text: Ueber Kometen

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innig wären diese Ringe transparente Atmosphären des Ko 
meten/ gebildet ans der durch die Sonnenhitze rarefizirten 
Masse des Kerns, die durch ihr leichteres spezifisches Gewicht 
über ihm aufsteigen und als leuchtende Wolken rings um und 
über dem Kern hängen bleiben. Bei denjenigen Kometen, 
die einen Schweif haben, find diese Ringe in der Nähe des 
Schweifes offen oder durchbrochen, und sie scheinen dann in 
zwei Strömen ausznlanfen und eben dadurch diesem Schweife 
seine Entstehung zu geben. Man hat öfter schon große Än 
derungen in diesen Nebelhüllen bemerkt. So sah Schrö 
ter die Hülle des Kometen von 1799 und von 1807 oft schon 
in dem Lause eines Tages sich bis auf den vierten Theil ihres 
Durchmessers erweitern oder verengern. 
Der Kern der Kometen ist meistens klein und rund. 
Er ist der am stärksten beleuchtete Theil des Ganzen; aber 
sein Licht steht doch bei den meisten dem Lichte der Planeten 
noch sehr weit nach. Ob man durch ihn auch noch Sterne 
durchsehen kann, ist bereits oben S. 34 erwähnt worden. 
Viele Kometen haben keine Spur von einem solchen Kerne, 
und diese scheinen daher bloße Anhäufungen von feinen Dün 
sten zu seyn. Die Messungen der Durchmesser der Kerne 
scheinen sehr schwer zu seyn, weil unsere besten Beobachter, 
Herschel und Schröter, so sehr von einander abweichen. 
So soll der Komet 
nach Herschel nach Schröter 
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des Jahres 1798 .... 5 ... . 27 
» » i 8 o 5 .... 6 . . . . 3 o 
v » 1807 .... HO ... . 1000 
» » 1811 ... . 55 o .... 900 
deutsche Meilen im Durchmesser gehabt haben, wo offenbar 
diese beiden Beobachter die unbestimmte und gleichsam ver 
waschene Gränze des Kerns verschieden genommen haben. 
Man ist noch beinahe allgemein der schon von Appi an 
im Jahre » 53 1 ausgestellten Meinung, daß der Schweif
	        
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