Full text: Ueber Kometen

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Chezeaur, die beide diesen Kometen anch beobachtet haben, 
daß sie durchaus nichts Phasen- Ähnliches an ihm gesehen 
haben. Der Engländer Dünn wollte sie zwar an einem 
Kometen beobachtet haben, aber Messier's Bemerkungen 
über denselben Kometen widersprechen jener Beobachtung. 
Cacciatore in Palermo sah den Kometen des Jahres ‘ 
1819 am 5 . Julius unter der Gestalt des Mondes in seinem 
ersten oder letzten Viertel. Diese Beobachtung wäre ent 
scheidend, wenigstens für diesen Kometen, wenn derselbe 
Astronom nicht hinzugesetzt hätte, daß die Distanz der beiden 
Spitzen des Halbmondes in der geraden Linie lagen, welche 
die Sonne mit dem Kometen verband, da doch diese Distanz 
auf jener Linie senkrecht stehen müßte, wenn das, was er 
gesehen hat, eine wahre Phase gewesen seyn soll. Übrigens 
mag es schwer seyn, bei einem Körper, selbst wenn er an sich 
ganz dunkel wäre, Phasen zu bemerken, wenn dieser Körper 
zugleich, wie dieß bei Kometen der Fall ist, ringsum von 
einer dichten, entweder durchsichtigen oder vielleicht selbst 
schwach leuchtenden Atmosphäre umgeben ist. Die neuere 
Physik hat ein anderes Mittel gefunden, durch welches man 
diese Frage zur Entscheidung zu bringen hoffte. Man weiß, 
daß das Licht, wenn es von anderen Körpern unter gewissen 
Winkeln zurückgeworfen wird, mehrere Eigenschaften äußert, 
die es von dem direkten Lichte wesentlich unterscheiden. Man 
hat darüber an demselben Kometen von 1819 auf der Stern 
warte zu Paris die geeigneten Versuche angestellt, aber auch 
sie haben zu keinem definitiven Resultate geführt. Es ist mög 
lich und selbst wahrscheinlich, daß die meisten Kometen ein 
eigenes, obgleich nur sehr schwaches phosphoreszirendes Licht 
haben, und daß sie demungeachtet noch dunkel genug sind, 
auch das von anderen Körpern enthaltene Licht wenigstens 
zum Theil zu reflektiren.
	        
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