Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

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gut in Tafeln bringen laßt, und für welche daher einige, 
übrigens sehr einfache trigonometrische Rechnungen unvermeid 
lich sind. Ich werde mich bemühen, das Vorzüglichste dersel 
ben kurz und deutlich anzuzeigen, und durch gewählte Bey 
spiele zu erläutern. 
SD? o n d s fin ste r n i sse. 
Unsere Erde sowohl alS ihr Begleiter, der Mond, sind 
bekanntlich kugelförmige und an sich dunkle Körper, welche 
von der Sonne beschienen werden, und daher auf der der 
Sonne entgegengesetzten Seite einen Schatten hinter sich 
werfen, der die Gestalt eines Kegels hat, dessen Basis jene 
beyden erstgenannten Körper sind, und dessen Länge bey der 
Erde nahe Z^mal größer ist, als die Entfernung des Mon 
des von der Erde, während die Länge des Mondschattens im 
Mittel nur wenig größer, und zuweilen selbst beträchtlich klei 
ner ist, als die Entfernung dieser beyden Himmelskörper. 
Wenn daher der Mond in seiner Bewegung um die 
Erde in den Punct seiner Bahn kömmt, wo er der Sonne 
gerade gegenüber erscheint, was bekanntlich zur Zeit des Voll 
mondes Statt hat, wo er als eine ganz vollbeleuchtete Scheibe 
bey Sonnenuntergang aufgeht, so wird er, da der Schatten 
kegel der Erde ebenfalls der Sonne gegenübersteht, durch die 
sen Schatten gehen, und von ihm verfinstert werden. Da 
der Erdschatten, dessen A.re so wie der Mittelpunct der Sonne 
und der Erde in der Ekliptik liegt, nach dem Vorhergehen 
den, so weit über die Bahn des Mondes hinausreicht, so 
wurde der Mond bey jedem Neumond eine Finsterniß leiden, 
wenn seine Bahn mit der Ebene der Erdbahn, oder mit der 
Ekliptik zusammen fiele. Da aber die Bahn des Mondes mit 
jener der Erde nahe einen Winkel von fünf Graden bildet.
	        
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