Full text: Calendariographie, oder Anleitung, alle Arten Kalender zu verfertigen

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Nachlässigkeit oder Unwissenheit einen Fehler abgeschrieben ha- diesem A 
ben sollten. Wie könnte man auch nur mit dem entferntesten Vertrau 
Scheine von Billigkeit gegen dieses ganze Heer von Kalender- aus «ich 
schreibern, von denen oft selbst die Generale nicht einmal die er- isolirt in 
sten Elemente ihrer Wissenschaft verstehen, so grausam versah- so menst 
ren, während sich bey einem großen Nachbarvolke selbst be- zu seyn, 
rühmte und für diesen Zweck sehr wohl besoldete astronomische mit welc 
Tribunale einer beynahe grenzenlosen Nachsicht erfreuen, und die so a> 
diese Nachsicht auch so gut benützen, daß sie z. B. in dem von zu stoße 
ihnen für das Jahr 1812 herausgegebenen astronomischen Reichs- die sich i 
kalender den Aschermittwoch auf einen Montag, und den Oster- sich erke 
sonntag auf einen Freytag setzten, ohne daß sie dieser allerdings E 
etwas starken Transposition wegen zu irgend einer anderen nicht so 
Strafe gezogen worden waren, als der, welche sich von selbst Laune < 
versteht, und daher auch allein nicht vermeiden ließ — von ih- unseres 
ren Lesern ausgelacht, aber demungeachtet in dem nächsten . Zuversic 
Jahre doch wieder gekauft zu werden. Dadurch ist aber auch der zen odc 
Kalender der treffendste Beweis gegen die Behauptung gewisser ist, als 
milzkranken Philosophen geworden, welche uns den Menschen then ser 
in allen seinen Anlagen zum Bösen mit so schwarzen Farben absichtli 
geschildert haben, daß man oft in nicht geringe Verlegenheit warf di 
kömmt, sich selbst zu dieser Race gezählt zu sehen. Um zu ent- kehrter 
scheiden, sagt einer derselben, und zwar einer der größten, in gen, si 
seiner berühmten Anthropologie, ob diese Klasse von Geschöpfen ter dies 
zu den ursprünglich guten oder bösen, zu den zahmen oder Vorwü 
reißenden Thieren gehöre, wollen wir uns nur vorstellen, daß Preis , 
jeder von uns ein Fenster auf seiner Brust habe, durch welches 2 
der Nachbar ungehindert in unser Inneres blicken, und unsere kehren, 
Gedanken mit unseren Worten vergleichen könne. Die unmit- widerle 
telbare Folge eines für uns alle ohne Zweifel sehr unglücklichen lichen 6 
Einfalls der Natur würde, nach diesem Schriftsteller seyn, daß in welchen
	        
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